Rezension

Beste Ermittlungsarbeit, überzeugende Dialoge und auch ein paas Verfolgungsszenen machen diesen Krimi zu einem gut recherchierten und ausgeklügelten Fall, der noch nicht zu Ende ist.

Sterblich - Thomas Enger

Sterblich
von Thomas Enger

Bewertet mit 5 Sternen

Sterblich

Kurzfassung: Überraschend, spannend, tiefgründig norwegisch!

Nach zwei Jahren Auszeit kehrt Henning Juul zurück an seinen alten Arbeitsplatz in der Online-Redaktion von 123nyheter. Bei einem Wohnungsbrand wurde er schwer verletzt. Die Narben zeichnen ihn bis heute. Doch noch schlimmer ist für ihn, nicht zu begreifen, wie der Brand entstehen konnte, dem sein kleiner Sohn zum Opfer fiel.

Henning bezweifelt, dass er jemals wieder der Alte sein wird – der Enthüllungsreporter mit bombensicherer Spürnase für das Böse, für den Bodensatz, für die gefährlichsten Stories. Doch seine Kollegen kennen kein Pardon und schicken ihn an seinem ersten Arbeitstag zu einer Pressekonferenz der Osloer Polizei. Auf dem Ekeberg wurde die Leiche einer 23-jährigen Studentin gefunden. Der Körper weist schreckliche Folterspuren auf – oder sind es die Folgen einer Strafe nach den Regeln der Scharia? Polizeiermittler und Journalisten glauben an einen Ehrenmord. Nur Hennings Instinkt sagt etwas anderes. Aber kann er sich darauf noch verlassen?

 

 

Thomas Enger versteht es Spannung durch klassische Ermittlungsarbeit, bedrohliche Situationen, Cliffhanger und sogar die eine oder andere Verfolgungsjagd zu erzeugen, ohne dass er eines dieser Stilmittel überstrapaziert, allerdings kann er auch nicht vermeiden, dass die inneren Monologe des Titelhelden die Spannung wieder ausbremsen und manchmal etwas langatmig sind.
Meine größten Schwierigkeiten hatte ich aber mit Hennig Juul selbst, der so von Unglück und Traurigkeit überschüttet, in seinem Leid baden muss, dass der Autor es mir schwer gemacht hat, etwas anderes außer Mitleid und Verständnis für Juul zu empfinden und ihn um seiner selbst willen zu mögen, obwohl natürlich an mehreren Stellen sein nobler Charakter offensichtlich wird, er überlässt zum Beispiel die Lorbeeren für seine Recherchen seinem Partner

 

Mein Fazit: Ich wollte mir eigentlich nur ein Buch aus meinen Regal holen, was ein wenig Spannung verspricht. Aber dann war ich so überwältigt vom Anfang und vom Schreibstil von Thomas Enger, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Spannung, die am Anfang des Buches erzeugt wird, bleibt über das gesamte Buch bestehen, es gibt kaum Seiten, die langweilig waren, denn alles hatte seine Berechtigung, um in dem Buch erwähnt zu werden. Beste Ermittlungsarbeit, überzeugende Dialoge und auch ein paas Verfolgungsszenen machen diesen Krimi zu einem gut recherchierten  und ausgeklügelten Fall, der noch nicht zu Ende ist. Denn es soll, laut Amazon, der erste von einer 5-teiligen Reihe sein und ich werde jedes Buch, davon lesen. Denn es bietet mir gute Entspannung, sympathische Protagonisten, tolle Szenen und ab und zu auch ein paar Ortssituationen. Das größte Augenmerk lenkt Thomas Enger dem Ermittler Henning Juul zu, der eigentlich gebeutelt ist von seinem Schicksal, aber der es trotzdem geschafft hat, wieder zu leben, auch wenn er von vielen angestarrt wird, wegen seiner narben, aber es macht ihn umso sympathischer, obwohl ich auch viel Leid und Not ihn seinem Charakter erkenne. Aber dass er sich nicht versteckt, finde ich Klasse und deswegen habe ich ihn in mein Herz gelassen und werde auf viele Ermittlungen mit ihm warten.

Ein spannendes, mitreißendes und mitfieberndes ( denn man wird in die Überlegungen mit hinzugezogen!) Buch von einem Autor, den man sich merken muss, mit vielen überraschenden Wendungen und einem nicht vorhersehbaren Ende! Top! 5 Sterne voll berechtigt!