Rezension

✎ Bettina Marie Schneider - Geschichten aus Lunas Sternengarten 1 Die Mission

Geschichten aus Lunas Sternengarten -

Geschichten aus Lunas Sternengarten
von Bettina Marie Schneider

Dieses kleine Büchlein kam bereits Anfang des Jahres zu mir. Damals las ich es, doch irgendwie schien es der falsche Zeitpunkt gewesen zu sein, denn ich konnte so gar nichts damit anfangen. Vielleicht waren meine Erwartungen zudem zu hoch, denn der Verlag und die Autorin sagten mir, dass es ab 6 Jahren empfohlen wird und "auch und besonders Kinder diese Geschichte" lieben. Ich erwartete also etwas, was ich meinem Kind vorlesen könnte, wenn wir wieder mal ein totes Tier auf der Straße sehen würden ...

Lunas Geschichte jedoch erreichte mich nicht. Und schon gar nicht wollte ich sie meiner Tochter vorlesen.

Heute, mit einigen Monaten Abstand und erneutem Eintauchen in die Erzählung, bin ich froh, dass ich "Geschichten aus Lunas Sternengarten" damals nicht direkt verschenkt habe.

Das Märchen ist so liebevoll niedergeschrieben wurden. Die Worte nehmen einen an die Hand und gehen mitten ins Herz. Wer bereits ein Haustier gehen lassen musste, weiß, wie tief der Schmerz manchmal sitzt. Die Autorin zeigt Lesenden einen Weg auf, den Tod nicht als etwas Endgültiges, Kaltes zu sehen.

Mir persönlich gefällt die Vorstellung, dass Haustiere einen Sternengarten haben, in dem es ihnen gut geht und sie von den (meisten) Leiden, die sie auf Erden hatten/erfahren mussten, befreit werden. Auch meine 5-Jährige denkt lieber an im Himmel tollende Haustiere, als daran, dass sie unter kalter Erde liegen. (was nicht ausschließt, dass wir ihr den Kreislauf des Lebens erklärt haben)

An einer Stelle soll mit Vorurteilen aufgeräumt werden: "Wie ich diese Vorurteile hasse!" Doch direkt danach werden Stereotype produziert: "Es gibt sanfte, schwarze Prinzessinnen und wilde, weiße Kriegerinnen; [...]" Das ist eine der wenigen Stellen, die mir so gar nicht zusagten. Vielleicht war auch das damals mein eigentliches Problem mit der Kurzgeschichte ...

Ob es eine Fortsetzung gibt? Meine Recherchen ergaben diesbezüglich nichts. Der Titel und das Ende lassen es vermuten, ebenso der Hinweis "Fortsetzung folgt", doch vielleicht soll es auch nur zum Nach- und Umdenken anregen. Beides funktioniert für mich.

Bettina Marie Schneider, die den Blog "Gutes Karma to go" betreibt und sich im Tierschutz engagiert, hat ein tröstendes Werk verfasst, welches Jung und Alt bewegen wird.

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