Rezension

Beweissicherungsfolientüten. Und Helene Fischer für die Nerven.

Mordswatschn
von Stefan Limmer

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissar Dimpfelmoser muss ermitteln – und das am heiligen Sonntag! Da wird er bei seinen Bratwürsten gestört, seinem Lieblingsessen in der örtlichen Gastwirtschaft, weil eine Leiche am Hungersacker gefunden wurde. Die Person wurde auch nicht einfach mal eben umgebracht, sondern ihr wurde das Blut aus den Adern gepumpt, kein schöner Tod also. Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche, am zukünftigen spirituellen Begegnungszentrum wird eine weitere Leiche gefunden. Als der Pfarrer dann anfängt gegen das „teuflische Zentrum“ mobil zu machen gilt es, dass Dimpelmoser die Morde aufklärt und einen Bürgerstreit verhindert.

Da ich ja nun länger keinen solchen Heimatkrimi mehr gelesen habe, war ich durchaus gespannt auf diesen Krimi. Zumal es das Erstlingswerk des Autoren ist. Die Geschichte an sich klingt schon mal plausibel und durchaus nachvollziehbar, der Schreibstil hat mir auch ganz gut gefallen, es ist soweit alles gut nachvollziehbar, gelegentlich kommt mal ein bißel Dialekt ins Spiel, was aber meiner Ansicht nach gut zu verstehen ist. Fremdwörter oder Fachbegriffe gibt’s hingegen so gut wie gar nicht, auch keine großartig verschachtelten Sätze. Einzig und allein die Anzahl der Personen könnte manch einem vielleicht Schwierigkeiten bereiten, denn es werden mit der Zeit immer mehr Menschen. (Da ist es dann durchaus manchmal eine kleine Herausforderung den genauen Überblick zu behalten.)

Reindl, der Kollege von Dimpfelmoser, ein „Preiß“, ist soweit recht auf Zack, was das ermitteln angeht, wohingegen Oberberger und Viereck ihr Hirn nicht so oft einschalten… Dimpfelmoser selbst ist ein durchaus etwas gemütlicher Ermittler, zumindest kam er für mich so im Buch rüber… Teilweise ist manche Schilderung auch einfach ein bißel übertrieben, da kam ich mit dem Stil dann auch mal zeitweise nicht so klar.

Andere Aussagen fand ich hingegen einfach seeeehr amüsant, wie zum Beispiel diese hier:

„Der Reindl hat Augenringe in seinem kalkweißen Gesicht, da könnte er dem Graf Dracula Konkurrenz machen.“ „Und der Oberberger und der Viereck stinken wie die Donau voller Schnaps.“ (Seite 159)

Generell ist das Buch gut geschrieben, lässt sich recht flüssig lesen, ist durchaus spannend und dennoch unterhaltsam. Irgendwann fand ich dass es mal ein bißel arg wirr war, also einfach weil mir zuviel auf einmal passiert ist, aber gut, das muss ja auch jeder für sich dann feststellen/entscheiden. Was ich zum Schmunzeln fand ist die Tatsache, dass es quasi ähnlich wie im Tatort zugeht: da hat ja auch jeder Kommissar so seine ganz eigene Geschichte bzw. persönliche Beziehung, Dinge, die nicht immer so ganz klar sind… das ist auch hier der Fall – hinsichtlich Eva, der Haushälterin.

Für ein Erstlingswerk des Autoren ist es wirklich absolut gelungen, da war ich zu Beginn auch ein klein wenig skeptisch, wurde aber wirklich positiv überrascht.

Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung, ich ziehe für die ein bißel übertriebene Art und Darstellung des Kommissars, die mir nicht so gefallen hat, einen Stern ab.