Rezension

Biographie von Verdi

Verdis letzte Versuchung - Lea Singer

Verdis letzte Versuchung
von Lea Singer

1868 bis 1879: Verdi ist berühmt. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Giuseppina, genannt Peppina, auf dem Land. Doch bei den Proben zu seinen Opern lernt er die Sopranistin Teresa Stolz kennen. Immer mehr haben die beiden miteinander zu tun, und Peppina wird eifersüchtig. Zu Recht? Anscheinend braucht Verdi beide Frauen, und so müssen alle drei lernen, ihr Leben miteinander auszubalancieren.

Jedes Jahr wird in drei Abschnitte unterteilt, die aus der Sicht der drei Protagonisten erzählt werden: Zuerst spricht Giuseppina, dann Giuseppe, zuletzt Teresa. Die Perspektivwechsel sind gelungen; die drei unterschiedlichen Persönlichkeiten werden deutlich und der Leser kann nachvollziehen, was sie fühlen. Was sich nun wirklich zwischen den Personen abgespielt hat, bleibt jedoch zum größten Teil der Phantasie überlassen.

Diese ungewöhnliche Form der Biographie fand ich interessant zu lesen. Auch wenn sich vieles auf die Frage nach der Dreiecksbeziehung zuspitzte, blieb doch Raum auch für das künstlerische Schaffen Verdis. Ich habe das Buch in Zusammenhang mit der neu erschienenen Biographie von Härtling gelesen und habe durch die Gegenüberstellung neue Aspekte gefunden.