Rezension

Bleibt leider nicht im Gedächtnis

Das Schiff im Baum - Jutta Richter

Das Schiff im Baum
von Jutta Richter

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Das Schiff im Baum" wurde mir bereits zweimal empfohlen, sodass ich einen Blick hineinwerfen musste. Da der Anfang recht vielversprechend klang, habe ich das Buch am Ende gekauft und mich auf eine süße und leicht melancholische Geschichte eingestellt. Dies war am Ende jedoch leider nicht so, denn das Buch konnte meinen Geschmack dann leider doch nicht treffen.

Man muss zwar sagen, dass Jutta Richter für Kinder einen recht schönen Schreibstil hat, für mich selbst war er dann doch oftmals zu einfach gehalten. Dazu hatte ich mehrfach das Gefühl, dass einfach nichts passieren würde, sodass die Geschichte stellenweise vor sich hingeplätschert ist, was ich relativ schade finde, denn bei gerade einmal 128 Seiten sollte dies eigentlich nicht passieren. Dafür fand ich die Dialoge gelungen und auch die Geschichten, die hier innerhalb der Geschichte erzählt wurden, fand ich ebenfalls vollkommen in Ordnung.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man bekam einen guten und ausführlichen Einblick in ihr Leben. Katharina und ihr Bruder Ole gelten in der Schule eher als Außenseiter, da sie nicht mit teuren Urlauben, Markenkleidung und reichen Eltern dienen können. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass sie von ihren Mitschülern ausgelacht wurden, als es hieß, dass sie ihren Sommer in Betenbüttel verbringen werden. Für die beiden Kinder, die Computerspiele, Internet und Handys gewohnt sind, wird dies eine recht ruhige Zeit, denn dort gibt es weder Internet, noch ein funktionierendes Handynetz.

Obwohl sie zunächst dachten, dass dies der langweiligste Urlaub ihres Leben wird, lässt sich ihr Onkel viel einfallen, um die Kinder von ihrer Langeweile, aber auch ihren Alltagssorgen abzulenken und erzählt ihnen viele Geschichten, die von geheimnisvollen Orten handeln. Dabei merkt man auch schnell, dass ihre Interessen doch vielseitiger sind, als man zunächst angenommen hat, denn auch wenn sie ihre Computerspiele und das Internet vermissen, ist auch erkennbar, dass sie sich schnell auf Dinge einlassen können, die fernab der virtuellen Welt stattfinden.

Auch wenn die Geschichte sehr malerisch erzählt wird und man das ein oder andere sicherlich auch gerne einmal erlebt hätte, konnte ich mich mit der Geschichte leider nicht so anfreunden, wie ich es gern getan hätte. Sie war okay, aber nicht das, was ich erwartet habe. 

Die Covergestaltung hat mir gut gefallen und mich direkt angesprochen. Die Wolken passen gut zur Geschichte und ihre Formen sind tolle Hingucker. Die Kurzbeschreibung weiß ebenfalls zu überzeugen. Schade, dass die Geschichte am Ende nicht überzeugen konnte. 

Insgesamt ist "Das Schiff im Baum" eine Geschichte, die ganz okay ist, mich jedoch nie so wirklich mitnehmen konnte und von daher auch schnell wieder in Vergessenheit geraten wird. Für jüngere Leser ist diese Geschichte sicherlich weitaus interessanter, sodass ich diese nur für jüngere Leser empfehlen würde. Aufgrund ihrer Länge von gerade einmal 128 Seite ist dieses Buch sicherlich auch eine gute Vorlesegeschichte.