Rezension

Bomben-Terror in Berlin - 40 Stunden

40 Stunden - Kathrin Lange

40 Stunden
von Kathrin Lange

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich ist Faris Iskander suspendiert vom Dienst - auf Grund einer Schlägerei. Doch der neueste Fall bedarf einer Sonderbehandlung, denn der Täter hat sich direkt an Faris gewendet.

Per Anruf und einem Video in einer eMail wird Faris instruiert in die nächste Ubahn Station zu kommen - um dort Zeuge einer Explosion zu werden. Doch es soll nicht die letzte sein. Denn in den nächsten 40 Stunden sollen noch mehrere Bomben in Berlin explodieren, wenn Faris den Täter nicht rechtzeitig findet.
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"40 Stunden" ist wirklich ein toller Thriller, der vom Start weg gut in die Geschichte einsteigt. Keine allzulange Vorgeschichte, die wird erst im Laufe der Kapitel wirklich bekannt. Der Einstieg geht gleich mittens ins Geschehen und in die erste Explosion. Also Bumm und Action ab der ersten  Seite. Wirklich ein gelungener Einstieg.

Die daraus resultierende Spannung bleibt dann auch wirklich über den gesamten Zeitraum bestehen. Das Stresslevel ist hoch, die Bedrohung nah und die Ermittler ratlos. Die richtige Mischung um wirklich nervenaureibende Stimmung zu erzeugen.

Auch wenn sich die nachfolgende Geschichte in nur 40 Stunden abspielt, wird die Handlung nicht überladen und bleibt für den Leser nachvollziehbar. Gute Arbeit die hier geleistet wurde um den Leser am Laufenden zu halten. Man wird nicht mit Fachjargon überfordert sondern kann sich gemütlich (gestresst) durch die Seiten arbeiten.

Dazu kommt ein Ermittlerteam, dass wirklich die perfekten Charaktere hat. Eine Hauptperson die sympathisch ist, ein Team das verlässlich wirkt und ein auch genügen Mitarbeiter die man so gar nicht leiden kann. Gute Mischung und wirkt sehr realitätsnah.

Was die ganze Erzählung wirklich toll auflockert und auch noch mal eine Schippe Panik drauflegt sind die kleinen Nebengeschichten, die man immer wieder mal miterleben darf. Von ganz normalen Menschen, die in keiner Weise mit dem Fall zu tun haben, außer dass sie (unbewusst) in Gefahr sind. Gerade diese Normalität die hier gezeigt wird während auf der Einsatzstelle die Köpfe rauchen macht alles noch eine Spur realistischer.

Das einzige was mir dann irgendwo doch gefehlt hat, war zumindest ein momentaner Adrenalinausstoß ins Unermessliche. Die Spannung ist wirklich durchgehend gegeben, bleibt aber immer auf einem sehr ähnlichen (wenn auch guten) Level. Gerade zum Schluss hätte ich gerne ein bisschen mehr mitgeschwitzt - auch wenn die Wendung für mich vollkommen unvorhersehbar war! Das ganze ist schon Kritik auf sehr hoher Stufe, aber es reicht eben doch nicht zum ganzen Herzchen.