Rezension

Bretonische Geheimnisse

Das tiefe Blau des Meeres - Marie Lamballe

Das tiefe Blau des Meeres
von Marie Lamballe

Bewertet mit 4 Sternen

Marie Lamballe - "Das tiefe Blau des Meeres" - Bastei Lübbe
1939/2010
Seit Margot erfahren hat, das es "zweierlei" Deutsche gibt, will sie nicht mehr dort leben und will nach England zu ihrer Tante fliehen, ein Boot aus der Bretagne ermöglicht ihr die Überfahrt, doch dann zieht ein Sturm auf.
Die Hand fest an der Reling schaut Margot in die schäumende Gischt, der Sturm zerrt an ihren Haaren und sie geht über Bord, der Strand fängt sie auf und Alan de Morand rettet ihr das Leben und bringt sie auf das Schloss seines Vaters. Der bretonischen Gastfreundschaft hat sie es zu verdanken, das sie sich an einem sicheren Ort auskurieren darf, bis sie wieder zu Kräften kommt..
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Den Tag der Beerdigung möchte Katharina von Staden am liebsten vergessen, noch keine 24 h begraben, zerpfücken Onkel und Tanten des Vaters Haus, das Meiste gibt sie gerne her, doch als es ein Gerangel um die Küchengeräte gibt, schmeisst Katharina die pietätlose Verwandtschaft aus dem Haus. Patrik, ihr Freund wird den Nachlass regeln und verwalten, aber auch sein Konto schwillt dadurch an..
Als Katharina ein letztes Mal den Dachboden betritt, entdeckt sie einen alten Koffer, darin eine große Mappe mit kunstvoll angefertigten Aquarellen, immer wieder das Meer und ein altes Schloss..Katharina ist es ein unbegründetes Anliegen herauszufinden, wer diese Bilder gemalt hat und was sie auf des Vaters Dachboden zu suchen haben, hat es etwas mit der Fotografie der fremden Frau zu tun, die ihr Vater in seiner letzten Stunde in den Händen hielt?
Mit ihren Freunden findet sie heraus, das es nur die Küste der Bretagne sein kann, auch das mittlerweile stark verfallene Schloss wird ausfindig gemacht, Patrik und Internet sei dank!
Die beiden befolgen Gittis Rat, dort ihren Urlaub zu machen, fast, wie frisch verliebt fühlt es sich an, durch beschauliche Dörfer zu fahren und am Strand dem Atlantik zuzuschauen, wie er die bunten Segelboote wiegt und schaukelt, ein verführerisches Licht umgibt die "Côte de Granit Rose" und die Smaragdküste macht ihren Namen alle Ehre.
Im Alleingang sucht Katharina das Schloss auf und trifft dort auf den rauhbeinigen Besitzer des Schlosses, Ewan Goadec, ein Bretone und Zyniker mit blauen Augen und dunklem Haar, wie er im Buche steht. Sie gibt vor, das Schloss kaufen zu wollen, um es sich ansehen zu dürfen.
Wieder zurück im Hotel verfolgen sie wilde Fieberträume und sie fängt wieder an zu malen, sie spielt mit dem Gedanken, das Schloss wirklich zu kaufen..
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Geheimnisvoller Familienroman, der 70 Jahre umreisst, unterhaltsam, dramatisch und romantisch, alles was ein guter Urlaubsroman so braucht..Vielleicht sogar in der Bretagne?