Rezension

Bücher - Liebe mit Bus

Happy Ever After - Wo das Glück zu Hause ist
von Jenny Colgan

Bewertet mit 3 Sternen

Nina, eine 29 jährige Bibliothekarin, verliert ihren Job, da ein Bibliothekenverbund rationalisert wird , möchte sich aber in einem daraus folgendem Bewerbungsgespräch nicht als Digitalisierungsmaus, sondern weiterhin als Bücherwurm verstehen. Denn Bücher sind ihr Ein und Alles. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen, der sich dann doch für die berufliche Sicherheit entscheidet und sich lieber anpasst, besinnt sich Nina auf ihren Lebenstraum. Eine eigene Buchhandlung führen. Nina, die Schüchterne, die Unsichere, wagt den großen Sprung, zieht von Birmingham nach Schottland aufs Land und kauft sich einen Bus, in dem sie eine mobile Buchhandlung einrichtet. Auch eine Wohnung ist schnell gefunden. Lennox, ein etwas kantiger Bauer wird ihr neuer Vermieter. Bei einem Fastunfall mit einem Zug lernt sie Jim und Marek , die Zugführer , kennen und den poetischen Marek auch ein bißchen zu lieben. Ninas Kundinnen und Kunden sind glücklich darüber, in den Genuß von Büchern zu kommen; Nina hingegen tut sich mit ihrem Lebensglück ein wenig schwer. Wem gehört ihr Herz ? Dem sanften Marek aus Lettland, der nach Aussagen ihrer Freundin Surinder vielleicht eine Familie zurückgelassen hat oder dem rauhen Lennox, der noch unter den Folgen seiner Scheidung leidet. Oder liegt ihr Glück an einem ganz anderen Ort ?

 

Ein leichter, unterhaltsamer Roman mit einer zündenden Idee, dessen Feuerwerk sich jedoch leider nicht zur Gänze entfaltet. Der Sprachstil ist gelegentlich hölzern, so wie die handelnden Personen auch. Nimmt die Handlung Fahrt auf, so wird diese auch oftmals schnell wieder ausgebremst. Nina ist sympathisch, schwankt jedoch zwischen taff und tänzelnd. Mal selbstbewußt und zielgerichtet, dann wieder hemmungslos naiv. Die Idee der mobilen Buchhandlung ist charmant, wird aber auch nicht völlig ausgereizt; zeitweilig erscheint der Traum der eigenen Buchhandlung realer als die Realität. Manches wirkt gekünstelt, ao als müßte die Geschichte einem Punkt in der Erzählung angepasst werden, anstatt die Geschichte sich zu einem Punkt hin entwickeln zu lassen. So entsteht leider eine gewisse Unglaubwürdigkeit, die dann auch in einem Roman des Guten zuviel ist.