Rezension

Burger-Revolution

New BBQ Burger - Manuel Weyer

New BBQ Burger
von Manuel Weyer

Wer meinen Blog regelmäßig liest, der weiß, dass New BBQ-Burger nicht das erste Burger-Kochbuch ist, das ich bespreche, und dass ich die Vielfältigkeit des Burgers liebe. New BBQ-Burger bringt das Burgergrillen auf eine neue Stufe, denn es verbindet das klassische Fast Food mit High End Küche.

Das Vorwort philosophiert zunächst über die umstrittene Entstehung des Burgers. Wer hat ihn erfunden, und wann? Was ist die Geburtstätte des Burgers? Ebenfalls zum Philosophieren verleitet unter anderem die Frage nach dem richtigen Grill. Wie gelingt das beste Patty, was muss man beachten, was ist der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen, welche Werkzeuge braucht man, wie reinigt man den Grill und und und.

Dass die Burger in diesem Buch nicht mehr viel mit dem klassischen Hamburger zu tun haben, zeigt schon das erste Rezept: Burger-Begehren ~ Trocken gereifte Hochrippe mit Salsa Verde und Camembert (26). Kein Hackfleisch-Patty also, sondern dünn aufgeschnittene, zart-rosa Hochrippe. Oder der Hochburger ~ Beef Burger mit vegetarischem Anstands-Beiwerk (28), bei dem auch die Buns aus Fleisch bestehen. Es finden sich auch noch gewagtere Kombinationen in diesem Kochbuch; etwa der Mut-Burger ~ Kalbschnitzel mit Riesengarnele, Mango und Frühlingszwiebel (52) oder der süße Ice-Burger ~ Mango-Sorbet mit gegrillten Früchten (106). Die Namen finde ich übrigens klasse. Es gibt auch einen Spießburger, einen Sankt-Petersburger und einen Straßburger.

Für die Rezepte in diesem Buch braucht man nicht nur eine Portion Mut und Experimentiertfreude, sondern vor allem Zeit. Wer es richtig machen und den vollen Genuss erfahren möchte, beginnt bereits bei der Herstellung eigener Buns und Saucen / Dips. Dazu kommt das Grillen von Fleisch, Gemüse und Co. Das alles dauert länger, als Hackfleisch in der Pfanne zu braten und zwischen zwei gekaufte Scheiben Weißbrot zu legen. ABER: der Geschmacksunterschied ist unbeschreiblich. Wer es einmal ausprobiert hat, wird nie wieder andere Burger essen wollen.

Schön finde ich auch die Aufmachung des Buches. Die Burger sind alle toll in Szene gesetzt und vor schwarzem Hintergrund fotografiert, wodurch sie richtig edel aussehen. Die Textseiten sind zwar nur schwarz-weiß, werden durch die großen Überschriften aber deutlich aufgepeppt. Die Aufmachung wirkt - ohne genau beschreiben zu können, woran es liegt - amerikanisch. Sie versprüht eine Steakhaus-/Diner-/Route 66-Atmosphäre, die genau richtig für die darin enthaltenen Rezepte ist. Es ist ein tolles Kochbuch, mit dem ich sicherlich noch viel Freude haben werde.

(c) Books and Biscuit