Rezension

Clevere Idee, die den Leser lange im Dunkeln tappen lässt, aber einige Längen

Totendamm - Eric Berg

Totendamm
von Eric Berg

Die Diplomatengattin Ellens Holst kehrt nach vielen Jahren erstmals wieder nach  Deutschland zurück. Des Lebens als Ehefrau eines ständig umherreisenden Diplomaten ist sie überdrüssig geworden und hat sich nun von ihrem Mann getrennt. Zusammen mit ihrem 14-jährigen Sohn Tristan will sie in einer beschaulichen Siedlung in Heiligendamm an der Ostsee endlich sesshaft werden. Doch die beschauliche Siedlung "Vineta" entpuppt sich nach und nach doch als etwas einsam und heruntergekommen. Auch der Garten ihres Hauses ist recht verwildet und zwei etwas seltsame männliche Nachbarn erschrecken Ellen anfangs etwas, wenn diese sich auch als harmlos entpuppen. Doch als Ellen erfährt, dass es in ihrem Haus vor 6 Jahren zu einem schlimmen Verbrechen, bei dem 3 Menschen starben, gekommen ist, fühlt sie sich weniger wohl. Wenn sie auch anfangs gar keine Details über dieses Verbrechen wissen will, so beginnt sie doch schon recht bald, Nachforschungen anzustellen, zumal sich seltsame Geschehnisse zu häufen beginnnen...

Dies war mein 2. Buch des Autors und er verwendet auch hier wieder das gleiche Stilmiittel, den Wechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart und zwischen verschiedenen Protagonisten. Das mag in einem Krimi natürlich immer für Spannung sorgen, nur finde ich es eigentlich ein wenig schade, wenn ein Autor immer nach dem gleichen Schema schreibt. Dieser Krimi ist vielschichtig aufgebaut und stellt uns nach und nach die Hauptpersonen vor. Leider wird dies teilweise recht ausführlich und langatmig beschrieben. Vieles hätte es einfach nicht gebraucht, denn gerade diese Längen lassen den vormals so gut aufgebauten Spannungsbogen wieder einknicken.  Dennoch tappt der Leser lange Zeit im Dunkeln, was überhaupt damals passiert ist und wie alles miteinander zusammenhing. Gegen Ende hin jedoch ist die Auflösung nicht mehr allzu überraschend. 

Trotz einiger Längen wurde ich dennoch gut unterhalten und empfehle diesen Krimi daher gerne weiter.