Rezension

comme c'est beau!

Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran - Eric-Emmanuel Schmitt

Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran
von Eric-Emmanuel Schmitt

Bewertet mit 5 Sternen

Je n'écrirerai pas un texte français ici pour que vous puissiez comprendre mieux. Mais - à vrai dire - il faudrait lire ce petit roman en version originale. Moi, je l'adore vraiment!

So, nun aber doch lieber auf Deutsch, denn ich denke, dass es auf einer deutschen Seite besser ist. Hier nun kurz zum Inhalt des Buches:

Monsieur Ibrahims Geschäft in der Rue Bleue hat quasi Tag und Nacht geöffnet. Schließlich ist Monsieur Ibrahim Araber, und wie er selber sagt, bedeutet das in seiner Branche weniger die Bezeichnung der Herkunft als vielmehr: „Nachts und auch am Sonntag geöffnet.“ Für den jungen Moses ist der Laden denn auch tägliche Anlaufstelle. Nirgendwo lassen sich Konservendosen besser klauen als in Monsieur Ibrahims voll gestopftem Reich. Die wenigen Sätze, die die beiden anfangs miteinander wechseln, wachsen sich bald zu tiefsinnigen Gesprächen aus, denn Monsieur Ibrahim erweist sich als Kenner des Lebens. Er ist so ganz anders als Moses depressiver Vater, der von der Vergangenheit heimgesucht wird, sich dem Leben verschließt und in Büchern vergräbt. „Jude sein“, so sagt er eines Tages zu Moses, „bedeutet einfach, Erinnerungen zu haben. Schlechte Erinnerungen.“

Monsieur Ibrahim aber lebt in der Gegenwart, und er kennt das Geheimnis des Glücks. Mit Hilfe seiner Weisheiten, die er dem Leben und dem Koran entnimmt, eröffnet er dem jungen Moses eine neue Welt. Er steht ihm bei, wenn es um die ersten Liebeserfahrungen geht, er verrät ihm, wie man Brigitte Bardot eine Wasserflasche für 40 Francs verkauft, und er sensibilisiert den Jungen für die berühmten „Freuden des Alltags“. So wie Moses profitiert auch der Leser von Monsieur Ibrahims charmanten Weisheiten. So etwa, wenn er das Geheimnis des Lächelns offenbart, das nicht, wie Moses meint „nur etwas für glückliche Leute ist“, sondern, wie Monsieur Ibrahim lehrt, erst „glücklich macht“. Woran man eine reiche Gegend erkennt, wie man einer Frau Komplimente macht, oder warum man nur das behalten kann, was man verschenkt, erklärt der weise Araber auf liebevolle Weise.

 

Das Buch ist auch verfilmt worden, eine wirklich gelungene Verfilmung, meiner Meinung nach, aber den Zauber des Textes kann der Film nicht adäquat wiedergeben. Der Roman ist einfach ein schönes Stück Literatur, der ganz zauberhaft mit der Sprache umgeht. Ich denke, das trifft - hoffentlich - auch auf die deutsche Ausgabe zu.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 15. März 2014 um 19:32

Natürlich geht nichts über die Originalsprache. C'est vrai! Aber auch in der deutschen Version ein wunderbares Buch.