Rezension

Das Böse ist überall

Zarenblut - Tanja Noy

Zarenblut
von Tanja Noy

Bewertet mit 5 Sternen

Langsam kommt Julia ihren Gegnern immer näher und damit wird es gefährlicher für sie, denn ihre Gegner scheinen ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Seit den Vorgängen in Wittenrode ist Julia auf der Jagd. Dabei weiß sie nicht einmal, was sie am Ende erwartet; sie weiß nur, dass da etwas Böses ist, das mächtiger wird und das sie bekämpfen muss. Aber eigentlich reicht die Geschichte zurück in ihre Kindheit. Doch Julia erinnert sich nicht. Immer wieder gibt es da bedrohliche Stimmen und Bilder; je häufiger sie die Anfälle hat, umso mehr Erinnerungsschnipsel gibt es aber auch. Da ist es gut, dass Eva, ihre Freundin, ihr zur Seite steht. Hoffentlich finden sie Julias ehemaligen Kollegen Zander rechtzeitig, der von den „Kranichen“ entführt wurde.

Aber auch Susanne, die Julia in der Psychiatrie „Mönchshof“ kennenlernte, macht sich auf, gegen das Böse zu kämpfen. Sie wurde von ihr Unbekannten zum Werkzeug gemacht und schwankt nun immer zwischen sich Verstecken wollen und kämpfen. Karl Dickfeld, der auch „Professor“ genannt wird und eigentlich Journalist ist, steht sich selbst im Weg, weil er dem Alkohol zugeneigt ist. Der Zufall bringt ihn mit Susanne zusammen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche.

Auch Charlotte Gärtner ist wieder mit im Spiel. Mit ihrer sehr gewöhnungsbedürftigen Art ist sie der zuständigen Staatsanwältin Diana Venczel ein Dorn im Auge.

Obwohl man dieses Buch auch lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen, ist es sehr empfehlenswert, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, denn der darüber gelagerte Erzählstrang erschließt sich nur richtig, wenn man die gesamte Geschichte kennenlernt.

Die Kraniche wollen die absolute Macht und haben ihren Einfluss in Wirtschaft und Politik schon ausgebaut. Sie sind ihrem Ziel sehr nahe. Nur Julia kann sie noch daran hindern. Ein Plan wurde vor vielen Jahren erarbeitet, der sich nun bewähren muss. Er sieht vor, dass sobald Julia ein Puzzleteilchen findet, sich daraus der nächste Schritt für sie ergibt. Aber auch die Funktion von Anderen, die ins Spiel geworfen werden, ist vorausgeplant. So erfährt Julia nun auch, was ihr Vater getan hat, um sie zu schützen. Es ist erschreckend und schwer zu verstehen.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd und die Geschichte sehr spannend. Die Charaktere sind detailliert und authentisch beschrieben, alle haben ihre ganz speziellen Eigenarten.

Viele Fragen sind inzwischen beantwortet, aber ebenso viele sind noch offen. Daher warte ich nun sehr gespannt auf den letzten Band.