Rezension

Das Drama der wiederkehrenden Erinnerungen

Der Engelsbaum - Lucinda Riley

Der Engelsbaum
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4 Sternen

Greta Marchment ist Ende fünfzig und leidet seit 30 Jahren unter posttraumatischer Amnesie. Als sie nun zu Weihnachten wieder in die gewohnte Umgebung in Marchment zurückkehrt, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, denn die lange verdrängten Erinnerungen kehren endlich zurück.

Die Autorin macht einem den Einstieg nicht leicht, schmeißt sie den Leser/Zuhörer zu Beginn doch eine recht lange Zeit ins kalte Wasser und konfrontiert ihn mit einer Situation, die keinen Sinn zu ergeben scheint. Es werden zu viele Personen auf einmal eingeführt und die Familienverhältnisse sind so verworren, dass man schon beginnt, sich zu ärgern und das Buch/Hörbuch wegzulegen, als dann endlich der erhoffte Break kommt, der einen in die 50er Jahre zurück katapultiert, wo alles begann.

Das Buch geht - wie so oft bei der Autorin - über mehrere Generationen. Die zentrale Person ist dabei David Marchmont, der Erbe des Herrenhauses auf Marchment, der Greta als Showgirl in London kennenlernt, wo er selbst als Komiker arbeitet.

Es geht um ungewollte Schwangerschaften, nicht eingestandene Liebe, impulsives Handeln und den schonungslosen Blick hinter die Kulissen von Glanz und Glamour des Film- und Showgeschäfts.

Es ist keine banale Geschichte, sondern ein vielschichtig vernetztes Werk, auf das man sich einlassen muss. Es passieren mitunter Dinge, die einem durchaus unter die Haut gehen und die Blutsverwandtschaft in einem neuen Licht darstellt.

Ich mag die Stimme von Simone Kabst sehr gerne und kann das Hörbuch wirklich sehr empfehlen, aber es ist nichts für nebenher ;O)