Rezension

Das goldene Zeitalter der englischen TV-Komödien

Funny Girl - Nick Hornby

Funny Girl
von Nick Hornby

Bewertet mit 4 Sternen

Die frisch zur Miss Blackpool gekürte Barbara geht 1964 nach London, um im Fernsehen wie ihr amerikanisches Vorbild Lucille Ball eine berühmte Komikerin zu werden. Tatsächlich erhält sie die Hauptrolle in einer neuen Comedy-Serie und wird zum Star.

 

Nick Hornby wird nachgesagt, ein Kultautor zu sein. Über Fußball und Popmusik hat er geschrieben. Diesmal behandelt er die Geschichte der englischen TV-Komödie der 60er Jahre. So detailgetreu und akribisch er darangeht, gelingt ihm das recht gut. Allerdings werden das Buch am ehesten diejenigen Leser verstehen und zu schätzen wissen, die gerade dieses Jahrzehnt in Großbritannien erlebt haben. Mittelpunkt ist eine fiktive Sitcom, die sich mit ihren oft fortschrittlichen Inhalten sehr modern und mutig zeigt. Bedauert habe ich, dass Szenen aus ihr nur gelegentlich dargestellt werden. Diese reichen aber schon um glaubhaft zu vermitteln, dass die Show so komisch ist, wie jeder meint. Daneben spielen allgemeine politische und gesellschaftliche Fragen der damaligen Zeit eine wichtige Rolle, z.B. Homosexualität, der liberalisierende Theatre Act. Nicht nur das Schicksal des eigentlichen Stars Barbara wird geschildert, sondern auch das ihrer Teammitglieder (Drehbuchautoren, Produzent, Direktor, Schauspielerkollegen).

 

Ein gut unterhaltendes Buch für Leser, die sich im Fernsehen zu Hause fühlen.