Rezension

Das Leben einer Freigelassenen im alten Rom

Das Haus mit der goldenen Tür -

Das Haus mit der goldenen Tür
von Elodie Harper

Bewertet mit 4 Sternen

Wer Band 1 mochte, dem wird auch Band 2 gefallen.

"Ihr Angst seinen Schutz zu verlieren, ist so real, dass es sich fast anfühlt, als würde sie ihn wirklich lieben."

Inhalt:

Amara ist endlich frei. Allerdings hängt ihre Existenz nun von ihrem Liebhaber Rufus ab. Außerdem muss sie sich im veränderten sozialen Gefüge zurechtzufinden und neue Beziehungen zu Sklaven, Konkubinen und freien Menschen aufbauen.

Charaktere:
Als ich das Buch angefangen habe, bin ich direkt darin eingetaucht und war sofort begeistert. Das, was mir am ersten Teil so gut gefallen hat, ist auch in diesem Buch wieder sehr gut geschrieben: die Charaktere. Amara steht am Anfang der Geschichte fast alleine da. Ihre beste Freundin ist tot, ihre anderen Freundinnen sind weiterhin im Bordell, das sie nun nicht mehr aufsuchen darf, die Sklaven ihres Herrn verhalten sich ihr gegenüber distanziert. Ihre Hauptbezugsperson ist ihr Liebhaber Rufus, dem sie einerseits für ihre Freiheit und den Luxus, in dem er sie leben lässt, dankbar ist. Andererseits kann sie in seiner Gegenwart nie sie selbst sein, da sie darauf angewiesen ist, seine Zuneigung zu behalten. Nach und nach entwickeln sich alte und neue Beziehungen und Amara findet in ihren neuen Status hinein. Ihre Konflikte und Entscheidungen sind dabei wirklich gut gemacht und interessant.

Die Story:
Auch die Geschichte ist spannend. Dazu kann ich natürlich nicht allzu viel sagen, ohne zu spoilern. Getragen wird das Buch von Amaras Wunsch nach Rache für Dido und ihrem Wunsch ihre Freiheit zu bewahren. Dafür trifft sie einige moralisch schwierige Entscheidungen und muss lernen mit den Folgen zu leben. Lediglich ein Teil des Endes hat mir nicht so gut gefallen. Das war aber auch schon in Teil 1 so und ist Geschmackssache.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Wie schon im ersten Band gibt es nicht allzu viele Details über das Aussehen von Pompeji. Auch wenn ich kein großer Fan von Landschaftsbeschreibungen bin, hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Zumal die Details auch bei politischen und rechtlichen Themen fehlen. Und ehrlich gesagt, glaube ich, dass es da auch einfach an Wissen gefehlt hat. Ebenfalls wieder komplett ausgelassen werden Sex-Szenen oder explizite Gespräche darüber. Es gibt höchstens mal eine Andeutung, wie es losgeht oder die Situation danach. Dadurch kann man das Buch auch lesen, wenn einem solche Szenen triggern.

Insgesamt:

Wenn Dir Band 1 gefallen hat, wird Dir auch Band 2 gefallen. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen und freue mich schon auf Band 3.