Rezension

Das Schicksal der Talente

Das Schicksal der Talente - Prequel (Die Talente-Reihe) - Mira Valentin

Das Schicksal der Talente - Prequel (Die Talente-Reihe)
von Mira Valentin

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Die größte Liebe führt zur größten Rache…**

Der 17-jährige Jakob ist der geborene Anführer. Niemand kann seinem Charisma widerstehen, denn zu führen ist sein »Talent«. Fast ein ganzes Jahr musste vergehen, bis ihm eine eigene Talente-Truppe zugewiesen wurde, aber nun ist es soweit und das nicht zu knapp. Denn im Feindeslager der Faune hat sich eine rebellische Gruppe abgezweigt, deren Ziel es ist, so viele Talente wie möglich auszuschalten. Bald befindet sich Jakob in einem direkten Frontalkampf mit Levian, einem ihrer Anhänger. Doch beide haben eine gravierende Schwäche: Bei Levian ist es die Liebe zu seiner Gefährtin Morgana. Bei Jakob ist es die erzkonservativ erzogene Sektentochter Marie, für die er gegen alle Regeln mehr empfindet als es ein Anführer jemals tun sollte…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)

 

Äußere Erscheinung

 

Die Talente haben neue Cover bekommen! Und dabei durfte natürlich auch das Prequel nicht fehlen. Die Grundfarbe des Covers ist gelb. Dieses dringt aus dem dunklen Wald im Hintergrund und ist auch die Farbe des »Talente« aus »Das Schicksal der Talente«. Darüber sind zwei Frauenköpfe zu sehen, die Morgana und Marie darstellen, die beiden Frauen, um die es hierbei geht.

 

Meine Meinung

 

*** Kennt ihr diese Prequels, die einem Hoffnungen machen, dass das Ende der eigentlichen Reihe gar nicht endgültig ist? Nein? Dann solltet ihr die Talente lesen. ***

 

Das Prequel ist daaaaa! Als riesiger Talente-Fan, dessen Fanliebe sogar bis unter die Haut geht, habe ich natürlich alles stehen und liegen gelassen, um eine der ersten zu sein, die die Vorgeschichte der Talente liest und damit ein paar Geheimnisse in der Vergangenheit von Levian und Jakob ergründet.

 

»Das Schicksal der Talente« zu lesen, ist wie … nach Hause zu kommen. Man merkt dem Buch in keinster Weise an, dass die Autorin es gerade erst geschrieben hat und nicht zusammen mit dem Rest der Reihe. Der Schreibstil ist flüssig und richtig einnehmend. Zwei Handlungsstränge (nämlich der von Jakob und der von Levian) verlaufen zunächst parallel und gehen dann klammheimlich ineinander über. Mit jedem Kapitel steigt die Spannung um ein Vielfaches und macht es damit unmöglich, vor dem Ende aufzuhören – Das Gefühl kenn ich durch die nächtlichen Leserunden schon, aber bei fast doppelt so vielen Seiten ist man mit sechs bis sieben Stunden gut dabei, also plant besser etwas mehr Zeit ein.

 

Die Handlung spielt ganze vier Jahre vor dem Geheimnis der Talente und erzählt die Geschichte von Jakob, der endlich eine eigene Truppe zugewiesen bekommt, die er als Anführer befehligen soll. Nur leider nicht in Frankfurt. Nein, es verschlägt ihn ins hessische Hinterland, dorthin, wo er auch noch vier Jahre später aufzufinden ist. Nach einem Angriff auf diese Armee muss die halbe Truppe neu rekrutiert werden und eine der neuen Rekruten ist … Marie. Marie, die Jakobs Herz im Sturm erobert und ihn dazu bringt, seinen Schwur der Armee gegenüber zu brechen.

 

Gleichzeitig kommt auch Levian wieder vor, der sich mit seinen Freunden einer Rebellengruppe anschließt und Jagd auf Volltreffer macht. Unweigerlich treffen Levian und Jakob so zum ersten Mal aufeinander und ihre unerbittliche Feindschaft entbrennt.

 

Alles weitere würde spoilern, deshalb müsst ihr das Buch wohl lesen. J

 

Ich habe natürlich schon die Reihe (Geheimnis – Bündnis – Krieg) gelesen und meine Gedanken, wer sterben oder die Armee verlassen wird, waren von Anfang an ziemlich klar. Nur das Wie war eine Frage, die ich nicht beantworten konnte. So bin ich an das Prequel herangegangen – ein Fehler. Denn Mira hat es geschafft, dass ich alles in Frage stelle! Alles! Selbst das Ende der eigentlichen Reihe ist nun keine Konstante mehr. Meine Hoffungen, einige liebgewonnene Charaktere in einer Fortsetzung wiederzutreffen, sind größer als je zu vor.

 

Ein weiterer Punkt, der mich immer wieder umgehauen hat, sind die Anspielungen auf die Reihe. Charaktere, die wir bereits kennen, haben hier ihren ersten Auftritt, sind zum Teil noch süße, kleine Kinder, deren Talente sich noch nicht gezeigt haben und deren Entwicklung man nun ganz nah mitverfolgen kann. So erfährt man natürlich nicht nur einiges über spätere Charaktere, sondern auch über die Vergangenheit von Jakob und Levian – wobei ich das Gefühl habe, dass der Fokus mehr auf Jakob liegt, aber seine Abgründe sind ja auch tiefer.

 

Es ist ein surreales Bild, von einem Jakob zu lesen, der nicht emotional gebrochen ist und doch habe ich seine Geschichte gern verfolgt. Er ist schon damals der geborene Anführer gewesen, hat selbst in seiner Anfangsphase in Buchenau, bedachte, kluge Entscheidungen getroffen und hat auch bereits damals versucht, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

 

Über Marie wollte ich so lange schon mehr erfahren, weil sie in der Reihe einfach das größte Mysterium darstellt. Die Geschichte von ihr und Jakob wird zwar erwähnt, auch ausführlich, aber es ist trotzdem nicht die gleiche, als in einem Buch darüber zu lesen. Mira hat es geschafft, die Romanze der beiden so schicksalhaft zu beschreiben und Marie als Charakter so sympathisch rüberkommen zu lassen, dass ich mir gar nicht wieder ins Gedächtnis rufen wollte, was mit ihr passiert. Schließlich ist ihr Schicksal schon lange kein Geheimnis mehr.

 

Auf der anderen Seite gibt es dann noch Levian und Morgana. Über die beiden wird in der eigentlichen Reihe noch weniger erzählt, als über Jakob und Marie, weshalb ich hier sogar noch aufgeregter war, was für eine Beziehung die beiden zueinander hatten. Natürlich war es eine innige. Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit und die Liebe, die sie teilen, ist fast in jeder Szene aus Sicht von Levian herauszulesen. Über Morgana erfährt man hier so einiges und sie und Levian sind richtig süß zusammen, aber alleine … habe ich jetzt nicht großartig mit ihr mitgefiebert. Trotzdem hat mich auch ihr Schicksal berührt.

 

Abschließende Worte? Ich denke, alles ist gesagt und wenn die Message noch nicht durchgekommen ist: Lest dieses Buch! Aber lest vorher die Bände 1 bis 3, damit ihr die kleinen, aber feinen Details erkennt.

 

Oh, und liebe Grüße an Izzy und Caro, die nicht nur in der Realität, sondern auch im »Schicksal der Talente« in der Armee mitmischen. Irgendwie zumindest.

 

Fazit

 

Sechs Stunden Schockmomente, Heulkrämpfe und Plottwists vom Feinsten. Mira hat mit den Talenten nicht nur eine Reihe erschaffen, sondern ein komplettes Universum. Sie kennt ihre Personen und die Vergangenheit aller in und auswendig und hat uns so ein mitreißendes Prequel gegeben, das alles, was noch kommen mag, in Frage stellt.

 

Bewertung

 

Lieblingsbuch