Rezension

Das Schlafexperiment - Wenn die Erinnerung weg ist und Zweifel nagen

Das Schlafexperiment -

Das Schlafexperiment
von Paul Weiler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wenn die Erinnerung weg ist und Zweifel nagen! Wie weit geht Hennes in seinem Forschungsehrgeiz?

Das Schlafexperiment, von Paul Weiler

Cover:
Das Cover passt sehr gut zum Psychothriller.

Inhalt und meine Meinung:
Ich finde, ein ungewöhnlicher Psychothriller. Es geht um einen Arzt, Hennes, (Neurologe) der sich der Schlafmedizin verschreiben hat. Sein Ehrgeiz ist es, unserer Träume und die „Schlafstarre“ während der REM-Phase genauer zu untersuchen und wissenschaftliche Erklärungen zu finden.
Was wird er alles dafür tun? Wie weit wird er gehen?

Als seine Lebensgefährtin, Neme,  mit lebensbedrohlichen Verletzungen nach wochenlangem Koma aufwacht, ist er sichtlich froh, dass sie eine Retrograde Amnesie hat und sich an nichts mehr kurz vor dem „Unfall“ erinnern kann.
Warum?
Auf alle Fragen hierzu schweigt er.

Wir lesen das Buch aus der Sicht von Neme. Der Kommissar der den Fall ermittelt gibt ihr das Aussageprotokoll von Hennes. Dadurch erfahren wir wiederum aus der Sicht von Hennes was sich alles zugetragen haben soll.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.  Der Autor versteht es auch gut Zweifel zu sähen. Und Hennes habe ich z.B. auch ganz falsch eingeschätzt (für mich war er ein Heuchler).
Den Anfang fand ich etwas zu ausführlich, hier hätte man gerne straffen können.
Das Ende kann dann mit einer gewaltigen Überraschung aufwarten.

Insgesamt fand ich das Thema etwas zu futuristisch und war mir zu unglaubwürdig. Aber wer weiß warum Wissenschaftler was interessant finden und da forschen wollen. Mir waren Hennes Beweggründe nicht klar, auch wenn ich die Albträume und den Suizid von Alicia zugrunde legen, verstehe ich nicht was es bringen soll, wenn die “Schlafstarre“ aufgehoben wird.

Dann gibt es einen großen Logikfehler gegen Ende des Buches, hier hätte das Lektorat besser greifen müssen.  Da heißt es: …dann holte ich aus dem Badezimmer einen  nassen Waschlappen und wischte Neme das Blut aus dem Gesicht – eine Seite weiter heißt es: …da ich keinen Waschlappen finden konnte – ehrlich gesagt wusste ich nicht ob wir überhaupt einen hatten…

Autor:
Paul Weiler wurde in Münster in Westfalen geboren, wo er heute wieder lebt und arbeitet. Er ist Vater von zwei Kindern, Geschäftsführer eines bundesweit tätigen IT-Dienstleisters und spielt Saxophon in einer Funk-Band.

Mein Fazit:
Ein außergewöhnlicher Psychothriller, gut geschrieben, doch das Thema war mir zu futuristisch. Deshalb hat es mich auch nicht so richtig gepackt.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.