Rezension

Dein finsteres Herz von Tony Parsons

Dein finsteres Herz - Tony Parsons

Dein finsteres Herz
von Tony Parsons

Das Buch „ Dein finsteres Herz“ von Tony Parsons hat mich durch den Klappentext für sich eingenommen. Als eingefleischter Thriller Fan fühlte ich mich natürlich sofort angesprochen und hatte ein großes Interesse daran die Geschichte von DI Max Wolfe weiter zu verfolgen.

Der Prolog hat mich natürlich absolut überzeugt und meine Erwartungen an den guten Thriller den ich erwartet habe mehr als bestätigt. Alleine der wäre schon 5 Sterne wert gewesen.

Leider ist das was danach folgt nur noch Mittelmaß was mich sehr enttäuscht hat, aber fangen wir von vorne an.

Die Geschichte an sich ist wie immer nichts Neues, das ist ja kaum noch möglich bei den Unmengen von Thriller die heutzutage geschrieben werden. Mehr denn je kommt es also auf die Umsetzung der Geschichte und in meinen Augen auch auf die Charaktere an, das sind die Eckpfeiler die jeder guter Thriller heute braucht. Leider konnten mich beide Elemente in diesem Thriller nicht völlig überzeugen.

Der Prolog alleine setzt die Messlatte schon sehr hoch an, die Szene die dort gezeichnet wird ist dunkel, düster und debil und lässt das Herz jedes Thriller Fans höher schlagen. Nur alleine der Prolog wäre 5 Sterne ohne mit der Wimper zu zucken. Leider weiß der Leser oder Hörer recht schnell nachdem er dem weiteren Verlauf der Geschichte folgt das der prolog einfach viel zu viel verraten hat. Als Genre kundiger weiß ich relativ schnell um nicht zu sagen sofort wie der Hase läuft und vorallendingen worauf es hinaufläuft. Das nimmt dem thriller natürlich ein gutes Stück Spannung und tempo, was in meinen Augen völlig unnötig ist.

Die Umsetzung der Geschichte ist also in meinen Augen nur mittelmäßig gelungen und wird nur noch  durch die Details der Ermittlungen die der Leser ja nicht kennen kann am Leben gehalten. Zu wenig in meinen Augen. Retten kann die doch recht unerwartete Wendung am Ende des Buches die Gesamtkritik am Buch dann auch nicht mehr.

Betrachten wir nun die Charaktere die Tony Parsons so für uns bereit hält können wir leider auch nicht viel Neues, Kreatives oder Bahnbrechendes erwarten. Der Kommissar hat es schwer im Leben ( das hat mittlerweile auch jeder zweite Kommissar – also auch nichts Neues ) , der Hund ist auch nicht der, welcher der fleißigste in der Hundeschule war ( nicht wirklich kreativ sondern eher selbst verschuldet ) und Bahnbrechendes was den Roman wieder herausreißen kann habe ich auch nicht gefunden. Stattdessen begegnen mir jede Menge Klischees in Form der Witwen der getöteten Männer.  Der Kommissar hat zwar einige helle Momente aber die sind in meinen Augen auch nicht so konstant hell das ich sagen würde alleine für den Charakter lohnt es sich das Buch zu lesen.

Ich habe mir als Gegenprobe mal das Hörbuch zu diesem Buch besorgt und muss sagen das der Sprecher des Hörbuches das Beste an dem Ganzen war und dem Buch deutlich mehr Atmosphäre und Tiefe verliehen hat, als das Buch es alleine könnte. Schon beim Prolog hatte ich eine Gänsehaut auf dem Körper die kaum Vergleiche kennt. Wer also kann sollte in dem Fall auf das 4CD starke Hörbuch zurückgreifen.

Sicherlich ist der Roman insgesamt lesbar und auch solide geschrieben, aber das alleine reicht in der heutigen Zeit mir persönlich einfach nicht mehr aus um zu sagen – ja der Thriller hat mich unterhalten und überzeugt. Aufgrund dessen, dass es nur noch um Details und Feinheiten ging und ansonsten von vorn herein vieles in meinen Augen klar war kann ich nur gutgemeinte 3 von 5 Punkte geben und das auch nur weil das Hörbuch wirklich was herausgerissen hat.