Rezension

Der Anfang ist sehr enttäuschend, gegen Ende wird die Story immer besser

Scorched - Jennifer L. Armentrout

Scorched
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich schon einige Bücher von Jennifer L. Armentrout gelesen habe, darunter die »Obsidian«-Reihe oder die »Wait for You«-Serie, freute ich mich sehr auf dieses Buch. Allerdings gingen meine Erwartungen aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit dieser Autorin in eine ganz andere Richtung. Wäre die zweite Hälfte des Buches nicht gewesen, wäre das sogar eine grosse Enttäuschung geworden.

Darum geht's in »Scorched«:

»An den meisten Tagen weiss Andrea nicht, ob sie Tanner näherkommen oder ihm lieber eine verpassen will. Er ist definitiv heiss, aber sie halten es fast nie länger als fünf Minuten in einem Raum zusammen aus. Bis jetzt. Der gemeinsame Sommerurlaub in einer Hütte in West Virginia stellt alles auf den Kopf. Plötzlich können die beiden nicht mehr ohne einander. Aber Andrea hat private Probleme, die sie völlig aus der Bahn werfen und ihre Liebe zu Tanner zu zerstören drohen. Wird Tanner dennoch für sie da sein?«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin ist mir mittlerweile vertraut und auch in diesem Roman sehr flüssig und angenehm zu lesen. Da das Buch sowohl aus Andreas als auch aus Tanners Perspektive erzählt wird, erleben wir Leser*innen beide Protagonisten sehr nahe, was mir gut gefallen hat.

Andrea habe ich als eine sehr unentschlossene, wankelmütige und nicht selbstbewusste Protagonistin erlebt. Ihre Entscheidungen konnte ich nicht immer hundertprozentig nachvollziehen, und in einigen Szenen war sie leider einfach nur nervig. Erst im zweiten Teil des Buches konnte ich eine bessere Beziehung zu ihr aufbauen und ein grösseres Verständnis für sie entwickeln.

Tanner hingegen war mir über grosse Teile des Romans sympathisch. Er wirkte sehr liebenswert und verständnisvoll und hatte unglaublich viel Geduld mit Andrea - insgesamt ein toller Protagonist.

In der ersten Hälfte des Buches vermisste ich eine spannende Story, wie ich sie mir sonst von dieser Autorin gewöhnt bin. Es gibt kaum eine nennenswerte Handlung, dafür viel zu viele erotische Szenen, die mich kaum berühren konnten. Hier fehlte es eindeutig an Tiefe. Erst in der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Story zum Glück langsam Fahrt auf. Es geht u.a. um psychische Probleme, Alkoholismus und darum, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Diese Wendung kam in meinen Augen insgesamt zu spät, obwohl sie das Buch um einiges besser machte.

 

Fazit:

»Scorched« zählt in meinen Augen zu den schlechteren Büchern von Jennifer L. Armentrout, vor allem aufgrund der fehlenden Story in der ersten Hälfte. Betrachtet man nur die zweite Hälfte des Romans, behandelt er sehr wichtige und realitätsnahe Themen und ist damit durchaus lesenswert. Deshalb gibt es drei von fünf Sternen.