Rezension

Der Arbeiterjunge Ede und das Sinti-Mädchen Unku

Ede und Unku
von Alex Wedding

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Nachdem ich vor Kurzem “Ede und Unku – Die wahre Geschichte” von Janko Lauenberger gelesen habe, dem Ur-Großcousin von Unku, wollte ich im Nachgang auch die Geschichte von Ede & Unku kennen, in der Unku eine Rolle gespielt hat.

Wir lernen zu Beginn Ede Sperling und seine Familie kennen. Edes Vater ist Arbeiter und wird arbeitslos. Maschinen ersetzen seine Arbeitskraft. Das bedeutet, dass die Familie in naher Zukunft einige Entbehrungen erfahren wird. Ede will helfen und ergattert den Aushilfsjob Zeitungen auszutragen.

Er lernt Unku auf dem Jahrmarkt kennen. Unku ist ganz anders als andere Mädchen und Kinder. Sie ist lustig, frei und auch ein bisschen Vorlaut. Ihr Lachen ist ansteckend und Ede hat viel Spaß mit Unku und bei ihrer Familie. Denn Unku ist ein Sinti-Mädchen, das mit ihrer Familie im Wohnwagen lebt. Dort ist es zwar sehr eng, doch gehen die Familienmitglieder auch irgendwie anders damit und miteinander um, als Ede es gewohnt ist. Unku spricht auch eine andere Sprache, von der Ede sehr begeistert ist. Gerne merkt er sich den einen oder andern Ausdruck, den er mit großer Freude vor seinen Freunden verwendet.

Auch ein neues Fahrrad, darf Ede sein Eigentum nennen und eines Tages ist es weg. Wie soll Ede nun seine Zeitung ohne das Fahrrad, das zudem so teuer war, austragen? Und was hat es mit Max´ Vater auf sich, der zu den Kommunisten gehörte? Und warum versteckt er sich im Schrank bei den Sperlings?

Die Autorin hat ein schönes Kinder- und Jugendbuch geschrieben, in dem es um Freundschaft und Mut geht und über all die Abenteuer, die Ede und Unku dabei erleben.

Die schönen Geschichten basieren auf wahren Erlebnissen, von denen Alex Wedding persönlich erfahren hatte, da sie mit Unku und ihrer Familie befreundet war. Bei vielen Besuchen konnte sie so die Geschichten sammeln und schrieb darüber dann dieses Buch.

Zum Hörbuch
Heike Makatsch trifft genau den richtigen und verschmitzten Ton, um der Geschichte einen besonderen Reiz zu geben. Ein wunderbares Hörbuch, das Spaß macht.

Fazit
Die Abenteuer von Unku und ihrem Freund Ede, als die Welt für Sinti und Roma noch einigermaßen in Ordnung war. Es tut gut zu wissen, dass die im KZ ermordete Erna Lauenburger, die unter ihrem Sinti-Namen Unku bekannt und die Vorlage für die Unku im Buch war, wenigsten eine schöne Kindheit hatte.