Rezension

Der beste Grange

Das Herz der Hölle - Jean-Christophe Grangé

Das Herz der Hölle
von Jean-Christophe Grangé

Die Toten scheinen zurückzukommen. Der Pariser Polizist Mathieu Durey ermittelt in einer Mordserie, die Gemeinsamkeit? Alle Mörder galten waren anscheinend schon einmal tot. Mehr noch belastet Durey aber der Selbstmordversuch seines Freundes und Kollegen Luc, der vom Teufel fasziniert und doch gläubiger Katholik ist. Wie lassen sich Glauben und Selbstmord vereinbaren? Wie man es aus anderen Büchern von Grange kennt, muss man auch hier nicht auf Blut und ausführlich beschriebene Grausamkeiten verzichten. Die Ermittlungen führen Durey quer durch Europa bis in den Vatikan - existiert der Teufel tatsächlich, ist nur eine Frage der Durey nachgeht. Ein zentraler Punkt des Romans ist auch der Umgang der Kirche und der Gesellschaft mit dem Bösen, das in diesem Buch letztendlich nicht metaphysisch, sondern sehr menschlich ist. Das erfährt auch Durey beim Showdown in einer Höhle in den Pyrenäen.

Der Roman ist sicher keine grosse Literatur (im Sinne Goethes), muss er aber auch nicht sein. Die Geschichte packt den Leser gleich zu Beginn, lässt ihn das ganze Buch über nicht mehr los und nimmt ihn mit auf eine atemberaubende Jagd. So kann auch verziehen werden, dass der eifrige Grange-Leser von der Lösung des Falles weit weniger überrascht ist, als der gute Durey. Fazit: Ein tolles und absolut lesenswertes Buch.