Rezension

Der dunkle Pfad Gottes

Der dunkle Pfad Gottes
von Richard Doetsch

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte bei diesem Buch irgendwie einen richtigen Thriller bzw. Krimi erwartet, musste aber feststellen, dass das Buch doch deutlich mehr Mysterie- und Fantasy-Anteil hat, als ich je erwartet hätte.

Allgemein fand ich die Idee sehr gelungen, dass der Protagonist ein Meisterdieb ist, denn Bücher, bei denen ein Dieb die Hauptrolle spielt, lese ich eigentlich sehr gern, vor allen Dingen, da diese Charaktere, wie auch hier, eigentlich immer so gestaltet sind, dass sie zwar mit dem Raub Unrechtes tun, aber trotzdem sind sie meisten so, dass sie dabei keine Menschen gefährden wollen. Micheal St. Pierre ist daher für mich auch ein sehr sympathischer Charakter, weil er genau nach diesem Maßstab vorgeht und sich sogar, nachdem er einmal erwischt wurde, jetzt bemüht ein legales Leben zu führen.

Jedoch muss ich gesehen, war mir der noch normal wirkende Anteil dieses Buches, in dem es um den Auftrag geht, diese zwei Schlüssel zu stehlen, irgendwie viel zu kurz. Dem Klappentext nach, hätte ich damit viel mehr gerechnet, was sich rund um diesen Diebstahl abspielt und dann wurde alles sehr schnell abgehandelt. Das war einer der Punkte, der mir nicht sonderlich gefallen hat. Vor allem auch, da die Geschichte danach in eine Richtung abdriftet, die ich so nicht erwartet hätte und mir auch nicht so zusagte.

Allgemein wird es einfach plötzlich alles sehr unrealistisch und es war für mich so einfach zu abgehoben für das, was ich hinter dieser Geschichte eigentlich erwartet hätte. Auch viele der Charaktere sind leider sehr stereotyp, passen zwar zur Handlung, aber bieten einem wenig Überraschungen, wie leider das gesamte Buch, nachdem einem aufgefallen ist, dass es irgendwie kein so ganz realer Thriller zu sein scheint.

Insgesamt lässt sich das Buch zwar sehr gut lesen, da es einen angenehmen Schreibstil hat, aber die Wendung, die es nach dem Diebstahl der Schlüssel nimmt, gefällt mir nicht so wirklich, da ich es realer deutlich besser gefunden hätte. Zwar ist es in sich alles stimmig, aber man muss halt darauf gefasst sein, dass so etwas in diese Richtung kommt.

Allgemein ist der Roman nur zu empfehlen, wenn man kein Problem damit hat, dass es ein wenig übernatürlich werden wird, dann lässt er sich durchaus ganz gut lesen, möchte man aber einen richtigen Thriller / Krimi, ist man mit diesem Buch falsch beraten.