Rezension

Der erste Band der "50-er-Jahre Trilogie"

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 3 Sternen

Vorab:

 

Die Umschlaggestaltung des Romans gefällt mir richtig gut! Normalerweise bin ich niemand, der Wert legt auf die Optik eines Buches, aber hier ist das Cover ein echter „Hingucker“.

Brigitte Riebes Geschichte schildert die Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Berlin. Zeitgeschichte wird mit einem Familienschicksal in (West) Deutschland verbunden:

Vor allem die Frauen der Familie Thalheim müssen nach dem Krieg ‚in die Hände spucken‘, die Männer sind als Kriegsversehrte heimgekehrt. Das zerstörte Kaufhaus, welches der Familie gehört, muss restauriert werden. Drei Schwestern gibt es, charakterlich sind sie jedoch sehr verschieden: Die jüngste, Florentine („Flori)“, ist ein regelrechter Wildfang, während die Älteste (Rike) natürlich Verantwortung übernimmt und sich bald als geschickte Geschäftsfrau entpuppt. Die Schwester Silvie möchte vor allem Spass haben. Nach der Währungsreform und der Gründung der BRD scheint es nach all den Entbehrungen aufwärts zu gehen, doch die Vergangenheit wirft ihre Schatten voraus …

Bei der Lektüre von „Die Schwestern vom Kudamm: Jahre des Aufbaus“ musste ich unwillkürlich an die Fernsehserie „Ku’damm 56“ denken. Thematisch gibt es durchaus Ähnlichkeiten, im Vordergrund steht meines Erachtens der Unterhaltungsfaktor.

Die Autorin Riebe  ist promovierte Historikerin, die Fakten waren also nicht falsch, die Auswahl der Schwerpunkte im Roman ist jedoch auch Geschmackssache. Stilistisch lässt sich das Buch leicht lesen, ich hätte mir jedoch mehr psychologischen Tiefgang und eine detailliertere Figurenzeichnung gewünscht, vielleicht hätte mich die Erzählung dann „gepackt“.  Auch hätte man die story stellenweise etwas straffen können – dennoch ist der Roman „Die Schwestern von Kudamm: Jahre des Aufbaus“ ein solider Auftaktband zu einer Trilogie.