Rezension

Der Hals der Giraffe – Judith Schalansky

Der Hals der Giraffe - Judith Schalansky

Der Hals der Giraffe
von Judith Schalansky

Inge Lohmark ist Lehrerin. Sie unterrichtet Biologie an einer Schule, deren Schließung bereits beschlossen ist. Es gibt einfach zu wenig Kinder in der kleinen, vorpommerschen Stadt.

Deshalb wird dies auch ihre letzte Klasse sein – genauso wie Inge eine der letzten ihrer Art ist. Drei Tage begleitet der Leser sie durch ihre Welt – drei Tage, in denen viel passiert.

Inge verliebt sich – in eine ihrer Schülerinnen! Und bekommt vielleicht auch deshalb nicht mit, dass ein anderes Mädchen furchtbar gemobbt wird!

Schuld sind aber nicht nur die -Inge bis dato völlig abwegigen, da biologisch nicht sinnvollen- Empfindungen für das gleiche Geschlecht. Schuld ist auch die Tochter, die „einfach“ nach Amerika ausgewandert ist, und von der Inge kaum noch etwas hört. Schuld ist außerdem ihr Mann, der sie mit seiner Straussenzucht in den Wahnsinn treibt und mit dem schon lange nichts mehr läuft. Und nicht zu vergessen, der Direktor ihrer Schule, der unsinnige Forderungen nach praxisbezogenem Unterricht stellt.

Viel kann man hier zwischen den Zeilen lesen, Stück für Stück setzt sich Inges Welt zusammen.

Und trotz ihrer bissigen, verbohrten Art muss man Inge einfach lieben!

Darüber hinaus habe ich selbst so ganz nebenbei einiges aus dem Fach Biologie lernen dürfen, übrigens auch anhand zahlreicher, wunderschön illustrierter Zeichnungen.

Für mich ist dieses Buch die Entdeckung des Jahres! Inhaltlich wie optisch -der sehr schöne Leineneinband- ein ganz besonderes Vergnügen!