Rezension

Der junge Samurai

Mitsukoshi
von Frank Schlender

Bewertet mit 5 Sternen

Japan, 1543: Der junge Samurai Mitsukoshi Shinji ist seit kurzer Zeit im Dienst von Fürst Takayama Tomoteru, als ihn die Nachricht erreicht, dass sein Lehrmeister, der Holländer Cornelis Vanderveer, verstorben ist und ihm ein Erbe hinterlassen hat, dass Mitsukoshi in einem Kloster in den Bergen Yamatos antreten soll. Er erhält die Erlaubnis des Fürsten, sich auf den Weg zu machen. Aber es ist keine ungefährliche Reise, die Mitsukoshi antritt. Immer wieder gerät er in Gefahr.

Das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig. Die vielen japanischen Ausdrücke sind im Anhang gut erklärt. Zwischen Mitsukoshis Geschichte gibt es immer wieder Einschübe, in denen wir die Weisheiten Vanderveers erfahren.

Da seine Eltern arm sind, geben sie Mitsukoshi in die Obhut Vanderveers, denn ein Esser weniger sorgt dafür, dass mehr für die Anderen bleibt. Bei seinem Sensei erhält Mitsukoshi ein vielfältige und gute Ausbildung. Auch wenn er nicht alles versteht, was der Meister ihm erzählt, so behält der Schüler alles in seinem Gedächtnis und es kommt die Zeit, wo er auf sein Wissen zurückgreifen kann. Mitsukoshi ist ein kecker Bursche, ein wenig vorlaut und Angst scheint er auch nicht zu kennen. Mitsukoshi begegnet auf seiner Reise immer wieder einem Ninja, mit dem er sich einen Kampf liefert, oder einer Gruppe japanischer Kampfmönche, die schwer zu durchschauen sind. Dabei hat er eine fatalistische Einstellung.

Er weiß, dass Takayama machtgierig und rücksichtslos ist. Doch erst auf seiner Reise durchs Land geht ihm auf, das Takayama wirklich vorhat. Er strebt die Übernahme des Shogunats an. Dabei sind ihm die Handfeuerwaffen, die der portugiesische Mönch Xaverius ins Land gebracht hat, mehr als nützlich, denn die Schwerter der Samurai können dagegen nichts ausrichten. Doch als Mitsukoshi erkennt, was gespielt wird, will er Takayama aufhalten. Kann ihm sein Erbe dabei behilflich sein, das er selbst nicht zu entschlüsseln vermag?

Immer wieder ist dem jungen Samurai das Glück hold, denn es gelingt ihm tatsächlich bis vor den Shogun zu kommen. Er Berichtet, was Takayama vorhat und wie weit seine gigantische Truppe bereits vorgerückt ist, und findet sogar Gehör. Mit dem Hofastrologen und Schriftgelehrten Udagawa versucht Mitsukoshi die Schriftrolle von Vanderveer zu entschlüsseln.

Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend.

Jemandem, der sich für japanische Geschichte interessiert, kann ich dieses Buch nur empfehlen.