Rezension

der Kampf ums Überleben

Water - Der Kampf beginnt - Paolo Bacigalupi

Water - Der Kampf beginnt
von Paolo Bacigalupi

Bewertet mit 4 Sternen

Kurz bevor ich dieses Buch von Paolo Bacigalupi las, hörte ich im Radio, dass wir damit rechnen müssen, dass Trinkwasser nicht unendlich vorhanden ist. Durch die Zunahme der Weltbevölkerung wird es auf Dauer zu einer Wasserknappheit kommen. Wie kann man sich das vorstellen , denn wir in gehen mit diesem lebensspendenden Elixir um, als wenn es kein Morgen gäbe.
Paolo Bacigalupi entwirft in seinem neuen Buch " Water - Der Kampf beginnt " ein solches Szenario und als Leser geht es einem unter die Haut. Sicherlich mutet es im Moment noch als Scientificationroman an , ein Endzeitroman mit düsteren, fast nicht vorstellbaren Verhältnissen. Doch wie lange können wir es uns noch leisten , den Klimawandel zu ignorieren ?

"Water - der Kampf beginnt " , spielt in Amerika, genau in der Stadt Phönix. Die Südstaaten Nordamerikas sind versteppt, Sandstürme und Temperaturen von 50 Grad Celsius sind an der Tagesordnung . Armut und Nahrungsmittelknappheit für viele Menschen Alltag Die Menschen sind auf der Flucht und versuchen in Staaten zu kommen, die noch ausreichend Wasser haben, z.B, im Norden. Flüsse die Trinkwasser bieten , werden entweder in Betonröhren verpackt oder streng bewacht. 1 Liter Wasser kosten zwischen 7 und 9 Euro.Staub und Atemmasken sind vonnöten, um seine Atemwege zu schützen.
Doch es gibt auch andere Arten zu leben. Wer Geld hat kauft sich eine Wohnung in einer Arkologie, eine künstlich geschaffene Welt, in der Tiere und andere Organismen dafür sorgen, dass das reichlich vorhandene Wasser zu 95 % wieder aufbereitet wird. Und um dieses Wasser, das diesen Lebensstil ermöglicht, wird gekämpft.
Angel Velasquez ist Mitarbeiter eines Spezialeinsatzkommandos der Wasserbehörde, das die Reservoirs des Bundesstaates verteidigt, notfalls auch mit illegalen Mitteln. Als das Gerücht kursiert, dass in Phönix eine neue Wasserquelle existieren soll , fährt er dort hin und ermittelt. In diesem Zusammenhang lernt er die Journalistin Lucy Monroe kennen und mit ihr zusammenmacht er sich auf die Suche nach den Wasserrechten und gerät dabei ins Fadenkreuz seiner eigenen Leute und einen Strudel aus Verrat und Gewalt.

Dieses Buch hat es mir nicht ganz einfach gemacht in das Geschehen einzutauchen, denn die ersten 180 Seiten lässt sich der Autor darüber aus, wie eine Welt aussehen kann , in der Wasser immer knapper wird. Dabei fallen so viele fremde Begriffe, die nicht erklärt werden, dass ich mir einen Anhang gewünscht hätte, der dem Leser die Begrifflichkeiten nahe gebracht hätte. ich fand den Anfang auch zu langatmig und ausschweifend, da wäre weniger mehr gewesen. Doch nach diesem etwas zähen Einstieg wird das Buch spannend und interessant. Allerdings sind im zweiten Teil auch soviel Aktionanteile, dass ich mehrfach gedacht habe, dass man daraus gut einen Aktionthriller auf der großen Leinwand machen könnte. Mir war das etwas zu viel, vielleicht wird hier auch eher das männliche Lesepublikum angesprochen.
Die Atmosphäre dieses Buches ist düster, ein Endzeitszenario, was einem schon Gänsehaut beschert und vor dem Auge des Lesers Bilder entstehen lässt , die mehr als grauenvoll sind.
Die Hauptakteure dieses Buches sind tough , manchmal schon etwas überzeichnet, vor allem Angel.

Bis auf den etwas zähen Anfang hat mir das Buch gut gefallen , allerdings denke ich , dass dieses Buch wie schon erwähnt eher etwas für männliche Leser ist und solche die Aktion , Explosionen und Massenschießereien mögen. Meine Welt ist dies leider nicht.