Rezension

Der Luchs begleitet dich ein Leben lang

Auf den Pfaden des Luchses - Tanja Mikschi

Auf den Pfaden des Luchses
von Tanja Mikschi

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt/Klappentext: Um 1830 wachsen in St. Peter zwei Jungen unterschiedlicher Herkunft auf: David ist der Sohn eines Kaufmanns und Silas der Sohn eines Trappers und einer Indianerin. Beide verbindet eine tiefe Freundschaft, die auch keinen Schaden nimmt, als Silas mit einer gemeinsamen Freundin durchbrennt. Die beiden verlieren sich aus den Augen, denn Silas flieht mit Charlotte bis zu den Cheyenne, um einem möglichen Racheakt ihrer Familie aus dem Weg zu gehen. Sein Herz sehnt sich immer wieder zurück zu seinen Eltern und den Ojibwe, doch die Cheyenne geben ihm und seiner Frau eine neue Heimat. Erst nach langer Zeit führt das Schicksal die beiden Freunde wieder zusammen: denn nach Jahren des Friedens auf den Plains spitzen sich die Zusammenstöße zwischen Weißen und Indianern zu. Längst ist eine Abteilung Soldaten unterwegs zum Sand Creek, an dem die Cheyenne ihr Winterlager aufgeschlagen haben. Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten, die haupthandelnden Personen sind jedoch fiktiv. Die Lebensweise, Sitten und Gebräuche der Ojibwe und Cheyenne, sowie die historischen Ereignisse sind sorgfältig recherchiert.

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Mir gefällt besonders wie die Story in zwei Sichtweisen aufgeteilt wurde. Die von Silas (der Luchs) und seinem einzigen Freund aus der Kindheit. Die Handlung im ersten Teil ist geprägt von Ausgrenzung und Rassismus. Nur wenige Jugendliche stehen über der überall gelebten Abgrenzung zwischen den Rassen. Mir hat besonders der Beginn einer besonderen Liebe sehr gut gefallen. Weiters wird sehr gut der Weg der Selbstfindung von Silas beschrieben. Der Roman basiert auf den historisch belegten Tatsachen im Krieg zwischen den weißen Einwanderern und den Ureinwohnern Amerikas. Er bringt uns Lesern das Leben und die Gebräuche der Indianer in einer tollen Form näher. Ich finde die Umstände des neuerlichen Zusammentreffens der beiden Freunde sehr spannend. Der Schluss ist sehr tragisch. Dieser Roman erinnert sehr gut an die Verbrechen der damaligen Einwanderer. Leider wird dieses Thema sehr gerne unter den Tisch gekehrt. Dieses Buch soll uns die Augen öffnen damit es nicht mehr zu solchen Begebenheiten kommt.