Rezension

Der Magier Teil 3

Der Magier, Der Sand der Zeit - Wolfgang Hohlbein

Der Magier, Der Sand der Zeit
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als die Wikinger lange vor Kolumbus Amerika entdecken, will der Krieger Leif Erickson seinen Ruhm mit niemandem teilen. Er tötet den Mitstreiter Hellmark, der diesen Verrat noch im Sterben verflucht: "Sie sollen bezahlen für ihre Schandtat -- ein Leben gegen hundert!" Mehr als tausend Jahre später wird Robert Craven immer wieder von Visionen genau dieser Ereignisse gepeinigt. Der Magier bricht nach Mexiko auf, um dort Professor Havilland, eine Kapazität der Wikingerforschung, um Rat zu bitten. Doch der ist gar nicht angetan von einem visionären Zauberer als Gast und setzt ihn kurzerhand wieder vor die Tür. Kaum hat Craven den Rückweg per Schiff angetreten, da widerfährt ihm und seinen Begleitern Unheimliches: Aus dichtem Nebel tauchen uralte Wikingerschiffe auf, deren kämpferische Besatzungen scheinbar die Jahrhunderte überstanden haben. Mit Mühe gelingt ihnen die Flucht zurück zum Anwesen des Professors, wo sie jedoch von einem mumifizierten nordischen Krieger angegriffen werden. Es gelingt ihnen zwar, die Attacke abzuwehren, doch der alte Fluch holt sie ein und Craven wird in die Zeit zurückgeschleudert, in der diese Verwünschung ausgesprochen wurde. Er muß am eigenen Leib erfahren, daß Havillands Theorie, nach der die Wikinger nicht nur Nord- sondern auch Mittelamerika mitsamt Mayas entdeckt haben, gar nicht so falsch ist. Und Seite an Seite mit Hellmarks überlebenden Genossen kämpft Craven gegen Leif Erickson an.

Dies ist der dritte und letzte Teil der Trilogie "Der Magier". Gleichzeitig ist es auch der einzige der drei Bände, der wirklich neues Material enthält (nur eine Szene ist aus "Auf der Spur des Hexers" kopiert worden, wenn ich mich richtig erinnere). Hohlbein lässt hier wieder sein Können aufblitzen und legt uns eine gelungene Geschichte um Wikinger, die Amerika erreichten, vor.

Als Kritikpunkte könnte man einige Logiklöcher anführen, man kann aber darüber hinweg sehen. Was mir allerdings aufgefallen ist: Hohlbein hat geschichtlich nicht gut recherchiert. Die Wikinger erreichten ja bekanntlich um das Jahr 1000 n. Chr. Amerika - dann können sie aber nicht auf Olmeken treffen, denn deren Kultur erlosch 400 v. Chr. Quetzalcoatl wurde auch nicht bei den Olmeken verehrt, sondern bei den Tolteken und Azteken. Skidbladnir ist in der germanischen Mythologie auch nicht das Schiff von Odin, sondern von Freyr. Wikinger hatten auch keine Hörner am Helm und waren nur 1,70 m groß (der durchschnittliche Mitteleuropäer der damaligen Zeit allerdings nur 1,50 m, sodass die Wikinger tatsächlich als sehr groß erschienen).