Rezension

Die Angst kontrollieren

Leonardo DiCaprio trifft keine Schuld - Silvia Aeschbach

Leonardo DiCaprio trifft keine Schuld
von Silvia Aeschbach

„Angst ist verpönt, gilt auch heute noch als Zeichen von Schwäche, die man verbergen muss“

lautet das Statement von Josef Hättenschwiler, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in Zürich.

Kein Wunder also, dass Silvia Aeschbach, die bereits seit ihrer Jugend von Angstzuständen geplagt wird, sich erst sehr spät dazu durchringt, professionellen Rat und Unterstützung anzunehmen. Denn inzwischen hat sie begriffen, dass ihre bisherige Taktik, zu verdrängen, ihr auf Dauer nicht hilft. Inzwischen hat sie sogar den Mut, ihre Erfahrungen mit Panikattacken in einem Buch zu veröffentlichen und sie in unterhaltsamer Form und lockerem Stil zu Papier gebracht. Zuweilen schwingen auch  ein wenig Selbstironie und Humor mit, wenn sie die (zum Teil unpassendsten) Situationen schildert, in denen sie von überwältigender Angst heimgesucht wird. Ehrlich bekennt sie, dass sie zwar nicht ganz von ihrem Leidensdruck befreit ist, die Attacken aber (dank fachlicher Hilfe) zunehmend besser in den Griff bekommt  -  was den betroffenen Leser vielleicht ermuntert, sich ebenfalls kompetente Hilfe zu suchen. Die erfolgreiche Journalistin und Buchautorin verweist dabei auf die „Top Ten“ ihrer ganz persönlichen Tipps zur Bewältigung einer Panikattacke, gibt Hinweise zu Nervennahrung und zählt die Symptome einer Phobie auf. Und nicht zuletzt beweist sie mit einer Liste prominenter betroffener Menschen (und anhand ihres eigenen Lebenslaufes), dass man/frau trotz Panikattacken Karriere machen kann!