Rezension

Die etwas andere Märchengeschichte

Der Eiserne König - John H. Eagle

Der Eiserne König
von John H. Eagle

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schon einmal wurde das Land Pinafor von dem Eisernen König unterjocht. Doch dann gelang es, ihn zu besiegen.

Nun ist es eine Legende, an die niemand so recht glaubt. Doch manche sollten lernen, dass jeder Sage, etwas Wahres innewohnt.

Pinafor wird von Faulheit und Reichtum regiert. Alle Zeichen deuten daraufhin, dass der Eiserne König wiederauferstehen wird - doch dies muss mit allen Mitteln verhindert werden.

 

Hans, der einst mit seiner Schwester von einer bösen Hexe gefangen und gemästet wurde, hat sich einer Gruppe von Räubern und Gesindel angeschlossen. Angeführt wird sie von Grimm, einem gierigen, rauhen Mann.

Eines Tages trifft die Gruppe auf ein wunderschönes Mädchen. Ihre grünen Augen schlagen jeden in seinen Bann. Doch Grimm will wissen, was dieses Mädchen will - aber da es nicht antwortet, möchte er seine Zunge mit Peitschenhieben lösen. Dabei entdecken die Männer eine geheimnisvolle Tätowierung auf ihrem Rücken, eine Karte.

Obwohl das Mädchen wehrlos erscheint, belehrt es alle eines besseren. Während der Folter wehrt es sich mit einem grünen Feuer, einer Art Explosion - bei der alle verbrennen - außer Hans.

Dieser kann sich in den Wald retten, bricht aber dort zusammen. So findet ihn auch die alte Muhme, die ihn gesund pflegt.

Sie ist es auch, die ihn zu den 13 weisen Weibern bringt. Von ihnen erhält er auch den Auftrag, das geheimnisvolle Mädchen zu finden - denn sie ist die Einzige, die Pinafor retten kann.

Und so macht sich Hans mit einigen Gefährten auf den Weg - doch der Feind ist dem Mädchen bereits auf den Fersen...

 

 

John Henry Eagle hat in seinem Werk versucht, die typischen Märchenfiguren in ein gemeinsames, düsteres Abenteuer zu verstricken. Teils spannend, teils langwierig, hat er dies nur bedingt geschafft.

 

Gerade das Leben der Figuren "nach ihren Märchen" - wenn alles nicht so wunderbar geblieben ist, wie man es sich ausmalt, ist interessant erzählt. Vor allem auch informativ, da jeder mit den Nachwirkungen seiner Geschichte noch im Hier und Jetzt zu kämpfen hat. Doch die restliche Geschichte zieht sich oft und der Lesefluss gerät ins Stocken.

 

Ich selbst habe viel Zeit für dieses Buch benötigt, weil es mich nicht sonderlich fesseln konnte. Einige Passagen schlussendlich doch, aber bei den meisten Seiten musste ich mich überwinden, weiterzulesen.

 

Meiner Meinung nach geht der Autor auch zu wenig auf die Facetten eines jeden Charakters ein, da es doch eine gewisse Fülle von Protagonisten gibt. Somit erhält man bei wenigen eine genauere Beschreibung bzw. Einblick in dessen Gefühlswelt.

 

"Der eiserne König" ist spannend, keine Frage - aber wirklich fesselnd? Das ist wohl Geschmackssache. Dennoch würde ich das Buch nicht zu jungen Lesern anvertrauen, da es doch in einer recht dunklen und düsteren Grundstimmung geschrieben ist.