Rezension

Die Faszination

Alles wird gut -

Alles wird gut
von Matthias Politycki

Bewertet mit 4 Sternen

Matthias Polityckis neuester Roman heißt Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes. Ein Titel, der an Gabriel Garcia-Marquez erinnert und tatsächlich hat der Roman auch etwas Exotisches. Schauplatz ist der Süden Äthiopiens im Jahr 2020.
Der Protagonist heißt Josef Trattner, aus Wien, der jetzt schon 3 Jahre in Afrika arbeitet. Er ist ein überwiegend passiver Beobachter, bleibt zunächst kühl, reagiert wenig. Das kennzeichnet den Roman, bei dem man den Figuren zunächst nicht so nahekommt, wie in Polityckis letzten Roman „Das kann uns keiner nehmen“, der auch in Afrika handelte.
Dennoch beeindrucken mich die Figuren. Politycki kann markante Typen schaffen.

Trattner ist fasziniert von einer Frau der Suri, Natu. Wegen ihr bemüht er sich mehr, Afrika zu verstehen und durch seinen Blickwinkel nehmen wir Leser das uns fremde Äthiopien wahr. Der kommende Krieg liegt in der Luft, die Konflikte zwischen den Ethnien sind spürbar. 

Meiner Auffassung nach bleiben sich Trattner und Natu fremd, sie haben auch nicht so viele gemeinsame Szenen im Buch.

Die größte Stärke des Buches sind die Beschreibungen der Umgebung. Das ist auch der Erfahrenheit eines Autors geschuldet, der schon viele Romane geschrieben hat.