Rezension

Die Folgen des Krieges

Totensommer
von Trude Teige

Bewertet mit 5 Sternen

Die Fernsehjournalistin Kasja Coren hat sich mit ihren Kindern an die Küste von Møre zurückgezogen. Dort will sie in Ruhe an ihrem Buch arbeiten. Doch dann wird ein Toter gefunden. Er wurde ermordet. Es handelt sich um einen deutschen Touristen, der seit Jahren seinen Urlaub in dem kleinen Ort Losvika verbringt und dort bei der alten Jenny wohnt. Jenny ist sehr betroffen über den Tod des Mannes. Die Neugier von Kajsa ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren. Was sie herausfindet, ist unglaublich und reicht weit in die Vergangenheit. Dann gibt es noch einen zweiten Mord.

Das Buch lässt sich angenehm flüssig lesen, kurze Kapitel und die Zeitenwechsel sorgen für Spannung. Die Geschichte ist spannend und vor allem die historischen Geschehnisse sind sehr interessant. Die Charaktere sind gut gezeichnet, allerdings tritt Kasja nicht so in den Vordergrund wie ich das aufgrund der Buchbeschreibung erwartet hatte. Sie ist eine sympathische und erfolgreiche junge Frau. Der Mordfall wird von dem Polizisten Karsten untersucht. Auch er ist sympathisch und er ist der Freund von Kasja, daher versuchen sie gemeinsam in der Ermittlung voran zu kommen.

Ein toter Deutscher in der heutigen Zeit bringt uns zurück in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Deutsche Soldaten waren in Norwegen stationiert, sie mussten von den Norwegern aufgenommen und versorgt werden. Dadurch kam es zu Liebschaften, die weder gewünscht noch geduldet wurden. Diese Abneigung, die bisweilen sogar zu Hass wird, lebt in diesem kleinen Dorf weiter, wo jeder jeden kennt. Aber man will seine Geheimnisse nicht preisgeben. Daher ist es für die Ermittler nicht einfach, sich durch das Schweigen und die Lügen der Wahrheit zu nähern.

Es ist eine komplexe Geschichte, die in einem spannenden Showdown endet. Ich muss sagen, dass mich die Auflösung überrascht hat, aber sie ist schlüssig.

Ein spannender Krimi, der zeigt, dass die Folgen des Krieges noch nicht vergessen sind.