Rezension

Die Frauen von Fleury

Die Rosen von Fleury -

Die Rosen von Fleury
von Jean Rémy

Bewertet mit 3 Sternen

Lasst euch nicht vom Titel in die Irre leiten, denn mit "Die Rosen von Fleury" - sind nicht etwa Rosen, die im Rosarium des Schlosses wachsen, sondern die Damenwelt von Fleury gemeint. Insbesondere die Engländerin Emily, die ein Manoir von ihrer Tante erbt, und Isabelle, die Papeteristin von Fleury. 

Als Emily zur Testamentsverlesung nach Fleury kommt, freunden sich die zwei Jugendfreundinnen wieder an, die stille leise Isabelle und die quirlige Journalistin Emily. Zusammen planen sie die Renovation der geerbten Villa, die Emily zu einem kleinen Hotel umbauen möchte. 

Unterstützt werden sie dabei von ihren Freunden aus dem Städtchen, Floristin Rosalie, Bäckerin Valerie und Wirtin Adèle. Sogar Leonie und Laura, die Töchter des Barons finden das Projekt toll. Leonies und Lauras Bruder Jean-Luc ist fast schon ein wenig neidisch, denn er würde das Familienschloss auch gerne renovieren, doch die Eltern wollen das nicht. Und bald findet die Baronesse noch mehr, wofür sie dagegen ist, als sie merkt, dass Jean-Luc sich in Emily verliebt hat. 

Die vor sich hin plätschernde Handlung wird von einem Erzähler beschrieben, deshalb bleibt auch der Leser in einer beobachtenden Position und somit auf Abstand zu den Geschehnissen des Romans. Es fehlt Pep in dieser ausdruckslosen Story. 

Anstatt das Buch wie gedacht in zwei Tagen auszulesen, sass ich mehrere Tage dran. Abends vor dem Schlafen geriet ich nie in Versuchung noch ein (oder

mehrere) Kapitel anzuhängen, und morgens stand ich lieber auf, trotz Ferien, anstatt noch eine halbe Stunde im Bett zu lesen. Allzu oft erging es mir wie Emily: "Ende des Kapitels, dachte sie. Doch der Roman ist noch nicht zu Ende." (Tolino S. 243/378) 

Der Schreibstil passt zwar zum Adel und zum Schloss, aber er kann keine Sympathien rüberbringen. Der- oder diejenige, der/die sich hinter dem Pseudonym Jean Remy verbirgt, legte zu viel Augenmerk auf schön geschliffene Sätze, und vergass dabei Wärme an die Leserschaft zu vermitteln.

Fazit: Die Geschichte hätte theoretisch Potential, aber wohlklingende Worte allein reichen nun mal nicht, der Story Gefühle und Leben einzuhauchen.
3 Punkte.