Rezension

Die Glückssucher

Die Glückssucher - Vera Kissel

Die Glückssucher
von Vera Kissel

Bewertet mit 2 Sternen

Allgemeines:

Die Glückssucher ist im Juli bei Dressler erschienen. Es handelt sich um das zweite Jugendbuch der Autorin Vera Kissel. Vom Verlag wird eine Leseempfehlung ab 13 Jahren ausgesprochen, die durch einen Umfang von 256 Seiten unterstützt wird. Auch die Aufmachung des Buches spricht diese junge Altersgruppe an. Cover und Titel passen für mich bei diesem Buch nicht optimal zum Inhalt. Im Vorfeld war ich vom Cover begeistert, stimmig ist es im Nachhinein jedoch nicht. Es ist sehr ambivalent gestaltet. Zum einen strahlt es Fröhlichkeit aus – die Suche nach dem Glück ist etwas Schönes, Friedliches. Unterstrichen wird das durch die bunten Lampions. Wenn man den Blick aber weiter nach unten senkt, sieht man ein Mädchen, das sehr traurig zu sein scheint und sich ganz klein macht. Dieses Mädchen erwartet man dort nicht. Eigentlich ist diese Ambivalenz das, was meine Aufmerksamkeit für dieses Buch geweckt hat. Im Vordergrund des Buches steht aber nicht nur ein Mädchen. Für mich suggerieren Cover und Titel daher eine andere Geschichte als die, die ich gelesen habe.

Inhalt:

„Glück ist, was im Leben wirklich zählt. Lukas, der vor Jahren seinen Vater verlor, hat in dessen Partner einen väterlichen Freund gefunden. Den braucht er auch, denn Lukas ist schüchtern, vor allem, was Mädchen angeht. Sein Kumpel Birol hingegen ist in zwielichtige Geschäfte verwickelt. Doch Lukas interessiert nur die schöne Kurdin Gülbahar – bis ein Unglück geschieht und Lukas erkennen muss, dass manche Katastrophen Menschen verbinden und andere sie trennen.“ (Oetinger/Dressler)

Meine Meinung:

Die Glückssucher ist ein Jugendbuch, in dem es vor allem um die Suche nach Liebe geht. Der Titel wird nicht bewusst nochmal aufgegriffen, was mich überrascht hat, da es sich doch um ein Buch für eine sehr junge Zielgruppe handelt. Insgesamt hatte ich große Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin. Sie benutzt eigentlich durchweg Einwortsätze, um Satzteile, Umstände oder Gefühle zu betonen. Mich reißen diese abgehackten Sätze aus dem Lesefluss. Dadurch hat das Buch natürlich auch keine wirklichen 256 Seiten, da nach jedem der Einwortsätze Absätze gemacht werden. Darüber hinaus sind die Seitenränder sehr groß und auch vor den Kapiteln wird Platz gelassen. Diese Reduktion finde ich nicht nötig, auch 13 Jährige können ein Buch mit „richtigen“ 256 Seiten lesen. Inhaltlich hat mir auch nicht alles so gut gefallen, da möchte ich aber nicht mit Details spoilern. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich keine vollständig neue Geschichte gelesen habe. Mir fehlt etwas, das dieses Buch von anderen Jugendbüchern abhebt, die ähnliche kulturübergreifende Liebesgeschichten beschreiben.

Fazit:

Ein nettes Buch, das die (unmögliche) Liebesgeschichte zweier Jugendlicher erzählt. Kulturen treffen aufeinander, Mut, Freundschaft und Erwachsenwerden spielen eine große Rolle. Etwas wirklich Neues fehlt mir aber.