Rezension

Gutes Jugend-Buch

Die Glückssucher - Vera Kissel

Die Glückssucher
von Vera Kissel

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe das Buch "Die Glückssucher" von Vera Kissel gelesen. 

Es handelt sich um ein Jugendbuch, in dem die Geschichte von Lukas erzählt wird. Er ist 15 Jahre alt und hat seinen Vater verloren. Das Buch ist die Fortsetzung von "Was die Welle nahm" von Vera Kissel. Da ich das erste Buch leider nicht kenne, empfand ich es als schwierig, sich in die Charaktere hineinzufinden. Die Figuren wurden nicht (nochmal?) beschrieben und man war sich am Anfang nicht sicher wer da eigentlich als Ich-Erzähler handelt bzw. wem das erzählt wird.  Offenbar wird am Ende klar, Lukas erzählt das seinem toten Vater. 

Es sind gerade Sommerferien und Lukas ist allein zuhause, da seine frisch verheirate und schwangere Mutter mit ihrem Angetrauten in die Flitterwochen aufgebrochen ist. Lukas hängt gerne mit seinem türkischen Freund Birol rum, der ihn in seinem Auto mitnimmt. Birol ist schon älter und macht leider oft krumme Geschäfte. Eines Tages kommen türkische Frauen und zwei Mädchen aus dem Irak, um Birol bei seinen dubiosen Arbeiten zu helfen, sie sammeln Pilze im Wald. Lukas ist sofort in eines der Mädchen verliebt. Sie trägt ein gelbes Kopftuch und heißt Gül. Leider ist es nicht so einfach, ein Kopftuchmädchen näher kennenzulernen.

Lukas ist schlau und findet heraus, wo sie arbeitet und was sie so macht. Er besucht daraufhin die Schneiderei und unterstützt das Mädchen beim Zeitung austragen.  Aber ihre Familie hat bestimmt etwas dagegen, dass sie sich mit einem deutschen Jungen trifft? Ihr Cousin beobachtet und überwacht sie scharf. Ob Lukas es trotzdem schafft, Gül für sich zu gewinnen? Vielleicht kann er sie mit einem Eis überzeugen? Und ob sie zu ihm nach zuhause mitkommen wird? Und da ist auch noch Güls Schwester Dilsa, die im Buch eine tragische Rolle einnimmt. Wie wird das alles enden?

Ich fand das Buch sehr spannend geschrieben. Die Handlung baut sich langsam auf und findet irgendwann ganz andere Wendungen. Es geht nicht nur um Liebe! Der Sprachstil ist ungewöhnlich. Oft werden Ein-Wort-Sätze verwendet, die sich über mehrere Zeilen erstrecken. Das erleichtert vielleicht das Lesen für Jüngere, ist aber gewöhnungsbedürftig. Ich fand es am Ende ganz in Ordnung. 

Der Titel ist irgendwie etwas unpassend, eigentlich wird nirgendwo das Glück gesucht. Wenn man Glück mit Liebe gleichsetzt, passt es schon besser. Das Cover passt etwas besser, ein trauriges Mädchen, das ist aber leider kein Kopftuchmädchen.

Die Geschichte selbst ist nachvollziehbar und originell. Das Ende ist voraussehbar und trotzdem nicht zu festgelegt. 
Darf man eine weitere Fortsetzung erwarten? 

Fazit: 
Ein. 
Gutes. 
Jugendbuch. 
Empfehlenswert!