Rezension

Die griechischen Götter in unserer modernen Welt - pures Lesevergnügen,

Kein Gott wie jeder andere
von Chris Lind

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn die griechischen Götter erwachen und feststellen, dass sie mehr als zweitausend Jahre verschlafen haben, muss etwas geschehen. Gott Hermes, der als Erster erwacht war, kam von einer Kurzreise mit Geschenken aus der modernen Zeit für seine anderen Götter wieder. Doch es waren keine Opfergaben, wie diese vermuteten, denn wer glaubt heutzutage noch an Götter?

Man schreibt das Jahr 2014, die Welt des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Es gab die EU, Griechenland war pleite, und andere Götter hatten die Welt unter sich aufgeteilt. Ein neues Land musste her. Und man entschied sich für „Germanien“. Hermes wurde als Bote vorausgeschickt, um einen Menschen zu finden, der den Göttern den Weg in diese Neue Welt zeigte bzw. begleiten sollte.
Dr. Cassandra Leda, allein der Name ist Programm, hatte jüngst in Kassel eine PR-Firma gegründet. Nach einer gescheiterten Ehe, ihr Mann hatte sie wegen seiner Sekretärin verlassen, hatte sie ihren guten Job gekündigt und nun wartete sie hoffnungsvoll darauf, dass außer den täglichen Anrufen ihrer Familie ein Kunde den Weg zu ihr fand.
Die Götter waren ihr gnädig, den man hatte sie ausgewählt. Nun saßen drei so unterschiedliche Männer vor ihr, Götter, Kunden für Cassie. Auftrag: Einbürgerung bzw. Ansiedlung in der BRD – das komplette Rundumpaket. Geld spielt keine Rolle.
Herr Zeus, Hades, Poseidon und Hermes. Nun ja, nicht der Paketdienst. Noch lächelt Cassie bei der Vorstellung, revidiert ihre Meinung, als Poseidon ihr einen „Trick“ vorführt. Nach dem ersten Schock beschäftigt sie sich intensiv mit allem, was über die griechischen Götter nachzulesen war. Bücher, Internet und erstellte über jeden eine Liste.
Doch es sind nicht nur die männlichen Götter, die ein neues Profil, einen Beruf, passend oder ausgefallen, auch die weiblichen Götter lernt Cassie kennen. Dass ihre Kunden nicht so ohne sind, muss sie mehrfach feststellen und damit war nicht nur der Gottvater Zeus gemeint.
Schneller als gedacht wird ihre Firma bekannt und sie macht die Bekanntschaft mit dem Journalisten Lennart, der unbedingt mehr über ihre Firma und Kunden wissen will. Er witterte eine tolle Story. Apropo Götter, wollte Cassandra doch erst einmal nichts mehr mit Männern zu tun haben, hatte sie die Rechnung ohne Apollon gemacht. Den wollte sie allerdings auch unbedingt kennen lernen. Doch auch Lennart hatte es ihr angetan.
Es wäre kein Problem noch mehr aus der Story zu verraten, doch lest einfach selbst. Die Romanidee ist einfach klasse. Und entgegen all anderen Büchern, die ich bislang von der Autorin gelesen habe, erfrischend, heiter und lustig – eben mal wirklich ganz was anderes.

Wer die Bücher bzw. das Format vom Sieben-Verlag kennt, weiß dass die ausgewiesene Seitenzahl einer Taschenbuchausgabe von ungefähr ~ 400/500 Seiten entspricht.
Die griechischen Götter in unserer modernen Welt oder „Kein Gott wie jeder andere“, ein zeitgemäßer Roman, der mich super unterhalten hat, mich zum Schmunzeln und Lachen brachte.
Das war pures Lesevergnügen!
Mehr davon – mal schauen, was die nordischen Götter alles anstellen werden, um Cassie in den „Wahnsinn“ zu treiben.
Im Anhang findet sich ein Überblick über die Göttinnen und Götter, den Mythen und mystischen Wesen sowie die aufgestellten 10 Gebote für die Götter. Eine schier endlose Liste der Geliebten von Zeus und ihr Schicksal, ach Apollon sei nicht vergessen, auch seine Liebschaften hatten ein Schicksal. Kurze Anmerkung: Apollon hatte eine Geliebte mit Namen Kassandra – nicht mit C sondern mit K ...

Lasst euch das Buch nicht entgehen. Hinter dem Cover, welches auf den ersten Blick nicht ganz so prickelnd ist, schaut euch die kleinen „Teufelchen“ Götter an ...