Rezension

Die guten Taten

Ein gutes Herz - Leon De Winter

Ein gutes Herz
von Leon de Winter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Theo van Gogh in Amsterdam auf offener Straße ermordet wird, kann er es nicht glauben. Wie kann so ein dahergelaufener Irrer ihn einfach so in den Tod befördern? Und an der Pforte angekommen, bleibt er ungläubig. Das soll nun nach dem Tod sein? Van Gogh bekommt dort so eine Art Bewährungshelfer, der ihm helfen soll sich von dem Irdischen zu lösen. Das soll er doch, oder? Im Leben geht das Leben auch ohne van Gogh weiter. Da trennt sich die Frau des Schriftstellers de Winter. Und der Exil-Niederländer Kohen kehrt nach einer Herztransplantation nach Holland zurück, weil er herausgefunden hat, dass der Spender mit seiner einzigen Liebe bekannt war. Und, und, und....
Verwirrend? Zunächst ja, doch wenn die einzelnen Geschichten zusammengeführt werden, die noch nicht einmal alle aufgezählt wurden, lichtet sich der Nebel. Hervor kommt eine bissig witzige Geschichte über gute Taten oder weniger Gute, über Terror und Probleme zwischen Eltern und Kindern, über das normale Leben, dem sich auch die Außenseiter nicht entziehen können. Eine kunterbunte Mischung von Extremen trifft hier aufeinander, die der Zufall, hinter dem doch ein Plan steckt, zusammengewürfelt zu haben scheint. Daraus entstand ein ausgesprochen unterhaltsames Buch mit einigen erstaunlichen Erkenntnissen. Nicht immer sind Wirklichkeit und Schein deutlich getrennt. Die Story nimmt in der wahren Welt ihren Anfang und entwickelt sich zu einer Reise durch die Phantasie des Autors, der eine interessante Sicht auf sich selbst darbietet. 
Wie schön des Öfteren hat mich Leon de Winter auch diesmal nicht enttäuscht.