Rezension

Die Kunst des Überlebens

Das Leben, das uns bleibt (Die letzten Überlebenden 3) - Susan Beth Pfeffer

Das Leben, das uns bleibt (Die letzten Überlebenden 3)
von Susan Beth Pfeffer

Bewertet mit 3 Sternen

Wie das Leben vor der Katastrophe war, daran kann sich Miranda kaum noch erinnern. Eine vollständige Familie, genug zu essen, eine funktionierende Heizung - es scheint ewig her zu sein. Fast alle ihre Freunde und Verwandten haben den Ort verlassen oder sind gestorben. Nur wenn es ums Essen geht, sitzen plötzlich viel zu viele Leute am Tisch. Die Rationen sind winzig, nie ist genug da. Doch eines Tages steht Mirandas Vater vor der Tür. Mit seiner Freundin und einem Baby. Und einem Jungen, den Miranda noch nie gesehen hat. Plötzlich ist die Hoffnung zurück.

Meine Meinung: 
Die Bewertung eines dritten Bandes ist für mich teilweise auch zwangsläufig die Bewertung der kompletten Buchreihe. Der letzte Band verbindet eigentlich die ersten beiden Bände miteinander, weil wir beide Protagonisten gemeinsam erleben. Mirandas Dad steht mit seiner Freundin, dem Kind und noch ein paar anderen Leuten vor der Tür. Ich denke wenn man den zweiten Band gelesen hat, dann ahnt man schon, dass Alex wieder vor kommen wird. 
Die Katastrophe und der Lebensmittelmangel ist natürlich lange nicht beendet und somit geht die Tragödie weiter. 

Ich war erstmal froh, dass wir Mirandas Tagebucheinträge wieder bekommen. Ich finde, dass sie dem Buch direkt ein anderes Gefühl verleihen. Im zweiten Band mochte ich die Erzählung nicht sonderlich und auf diese neutrale Art hat es mich auch nicht so mitreißen können. Die Tagebuchform ändert das sofort und lässt mich das Buch direkt viel mehr genießen. 

Dass Alex wieder auftaucht ist halt ein notwendiges Übel, aber passt mir leider gar nicht. Ich mag ihn einfach immer noch nicht und finde seine Gedanken und Verhaltensweisen oft alles andere als rational. Für mich macht er diesen Band kaputt, insbesondere weil Miranda so extrem an ihm hängt. Insgesamt hat mir dieser Band auch nicht richtig gut gefallen, weil ich das Gefühl hatte, dass einige Charaktere nicht erwachsener sondern zickiger wurden. Alleine das Verhalten von Matt und Jon war teilweise so kindisch, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Dafür finde ich das Ende doch recht berührend. Mirandas Taten, ihre Sichtweise auf die Welt finde ich nachvollziehbar und sehr berührend. Wir erleben kein richtiges Happy End, was ich absolut passend finde. Es wäre merkwürdig, wenn plötzlich die Welt wieder super in Schuss wäre. Insgesamt muss man sagen, dass die Folgebände nicht mehr an den ersten Teil heran gekommen sind, aber die Idee der Reihe durchaus gelungen ist. Durch den, meiner Meinung nach, recht schlecht gewählten Protagonisten Alex, werden die Folgebände etwas ins Negative gezogen. 

Was mir insgesamt in der Reihe etwas gefehlt hat (das ist aber ggf. aufgrund der Zielgruppe so gemacht worden): ich hätte super gerne mehr über die politischen Hintergründe erfahren d.h. wo lebt der Präsident in dieser Zeit? Welche Maßnahmen ergreift er oder ergreift er eben nicht? Ich hätte so kleine Sprünge zu einer anderen Person in einer anderen Lage sehr sehr interessant gefunden. 

Fazit: 
Die Reihe ist beendet, aber keines der Folgebände kann den 1. Teil toppen. Der dritte Band verbindet die Protagonisten aus Band 1 und 2 und erzählt ihre gemeinsame Geschichte. Da ich Alex gar nicht mag, wird dadurch diese Geschichte in Mitleidenschaft gezogen. Dafür gefällt mir, dass wieder die Tagebuchform gewählt wurde. Auch Mirandas Taten und Gedanken zum Ende hin finde ich berührend. Generell ein gelungener Abschluss, aber nicht perfekt - daher 3 Sterne!