Rezension

Die Lebenden und die Toten

Die Seelen von London - A. K. Benedict

Die Seelen von London
von A. K. Benedict

Beschreibung:
Glauben Sie an Geister? Nein? Dann geht es Ihnen wie Detective Inspector Jonathan Dark, der in London einen Frauenmörder jagt. Gerade erst hat das potentielle Opfer, die blinde Maria, bei einer ihrer "Schatzsuchen" im Schlamm der Themse einen menschlichen Finger gefunden. Darauf ein gelber Diamantring und eine Botschaft in Braille-Schrift: "Willst du mich heiraten, Maria?" Wenn Jonathan Dark Maria retten will, muss er lernen, seiner Intuition zu vertrauen. Und den Seelen, die unsichtbar zwischen den Lebenden wandeln und ihre ganz eigenen Rachepläne hegen. A.K. Benedict hat eine unwiderstehliche Mischung aus Krimi, Grusel und Urban Fantasy geschaffen - für alle, denen Ben Aaronovitch nicht unheimlich genug ist.

Die Autorin:
A. K. Benedict studierte Englische Literatur in Cambridge. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und arbeitet außerdem als Musikerin und Komponistin für Film und Fernsehen. Ihrem ersten Roman, "Die Eleganz des Tötens", bescheinigte die Presse, »eines der interessantesten Debüts des Jahres« zu sein. "Die Seelen von London" ist ihr zweiter phantastischer Kriminalroman.

Meine Meinung:
Als hätte DI Jonathan Dark noch nicht genug mit seinen privaten Problemen zu tun, muss er nun auch einen Stalker in London jagen, der auch vor Mord nicht zurückschreckt.
Maria, die durch eine Augen-OP nicht mehr blind ist - aber immer noch ihre Augenbinde aus Gewohnheit trägt - soll seine nächste potentielle Frau werden. Und wenn sie ihn nicht will, wird er sie sich eben mit Gewalt nehmen. Im Schlamm der Themse findet sie einen Ring inklusive Finger, der ihr eine unmissverständliche Botschaft erzählt: "Willst du mich heiraten, Maria?"
Dark versucht mit allen Mitteln den Mörder zu finden, und hat dabei merkwürdige Erlebnisse in einem verfallenen Haus, auf das er aufpassen soll. Gegenstände sind plötzlich an ganz anderen Plätzen zu finden, und des nachts hört er eine unterschwellige Stimme in seinem Kopf, die ihm einreden will, dass er zu nichts taugt.
Nebenan betreibt Frank ein Beerdigungsinstitut. Er kann mit Geistern kommunizieren, und zeigt Dark, dass es mehr zwischen Leben und Tod gibt, als dieser bisher zu wissen glaubte.

"Die Seelen von London" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Schreibstil war flüssig, und die Story an sich mit dem spannenden Fall und den Geistererscheinungen schön undurchsichtig und rätselhaft.
A. K. Benedict hat das "Leben" nach dem Tod auf interessante Weise beleuchtet. Und nun denke ich auch, dass es um mich herum von Toten nur so wimmelt. Nur nicht jeder kann sie sehen.
Auch die kranken Gedanken und Fantasien des Stalkers bzw. Mörders konnte man als Leser mitverfolgen.

Maria und ihr Hund Billy sind mir ans Herz gewachsen, wobei es für mich so viele Verdächtige in ihrem Umfeld gab, dass ich fast jeden im Visier hatte.
Die Auflösung hat dann überrascht.

Auch vom Setting gefiel mir das Buch, wobei auch die Dialoge bestachen. Ich könnte es mir gut als Verfilmung vorstellen.
Die Ermittlungsarbeit hat nicht nur die Polizei in Atem gehalten.

4 Sterne für einen Krimi mit viel Mystik und Fantasy.
Gespenstisch gut!