Rezension

Die Postmeisterin

Die Postmeisterin - Helga Glaesener

Die Postmeisterin
von Helga Glaesener

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Adlige Aliz ist Kammerfrau bei der Herzogin Jakobe von Jülich. Als sie den Mord an der Herzogin zufällig beobachtet, wird ihr gleich klar, dass sie fliehen muss. Sie nimmt den illegitimen Sohn ihrer Herrin mit nach Wöllenstein, ein Dorf in der Nähe von Mainz, und kümmert sich um ihn, als sei es ihr eigenes Kind.

Fünfzehn Jahre später ist sie verwitwet und hat in Wöllenstein den Gasthof „Zur grünen Laterne“. . Das Geld reicht aber nicht, um sie und die drei Kinder zu ernähren und so hat Aliz eine illegale Poststrecke aufgebaut, denn das kaiserliche Monopol hat die Familie Taxis. Aliz darf sich also keinesfalls erwischen lassen. Aber nicht nur aus dieser Richtung droht Gefahr, sondern auch von Sybille, einer Schwägerin von Jakobe, die Moritz zurückhaben will und dafür auch über Leichen gehen würde.

Diese Geschichte ist wundervoll geschrieben. Ich fühlte mich in eine vergangene Zeit versetzt, da alles so gut und bildlich beschrieben ist.

Auch die Personen und ihre Lebensweise sind sehr gut und authentisch dargestellt. Aliz ist ein mutige Frau, die für die ihren kämpft. Symon war mir am Anfang ziemlich suspekt, doch sein wahres Ich zeigt er erst mit der Zeit. Auch Moritz ist mutig, manchmal zu sehr. Der jüdische Junge Rafael bietet eine besondere Überraschung. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Charaktere, die ebenfalls gut gezeichnet sind.

Wir lernen die Geschichte unterschiedlichen Perspektiven kennen. So nach und nach ergibt sich dann aus mehreren Handlungssträngen ein Gesamtbild.

Über das Monopol der Postbeförderung habe ich früher schon einiges erfahren und dieses Wissen wurde durch den Roman noch einmal vertieft.

Ein sehr schöner historischer Roman, der spannend ist und mir gut gefallen hat.