Rezension

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Die Schattenseiten des Reichtums

Washington Square - Henry James

Washington Square
von Henry James

Bewertet mit 4 Sternen

In "Washington Square" beschreibt James das Leben einer jungen Frau der besseren Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, deren Vater ihren Verlobten ablehnt.
Ein ganz wichtiger Aspekt des Buches ist ihre Naivität und ihr großer Reichtum, ohne den das Buch nicht denkbar wäre.
Oder hätte sich der junge Mann auch ohne ihr Geld in sie verliebt?
James beleuchtet diese Angelegenheit bis in den letzten Winkel, die Figur der Charlotte ist vielschichtig und offenbart alles, während ihr Geliebter absichtlich im Dunkeln bleibt, um dem Leser mehr Spielraum zu geben.
Fast ist man von dem Ganzen genauso verwirrt wie seine Heldin und möchte wider besseren Wissens an die Liebe der Beiden glauben.
Wie in den meisten seiner Bücher spielt auch Europa eine große Rolle, er lässt Charlotte auf einer langen Europareise
zu sich selbst finden und sich von ihrem Vater emanzipieren.

Mir gefiel der neutrale Schreibstil, James ergreift in keiner Weise Partei für seine Protas und lässt den Leser selbst entscheiden, ob er sie mag.