Rezension

Die Schuldlosen – Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen - Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen
von Petra Hammesfahr

Petra Hammesfahr schreibt über ein klassisches Dorfleben, gespickt mit vielen düsteren Familientragödien, Geheimnissen, Gerüchten und nie ganz aufgeklärten Verbrechen.

Die tragische Geschichte beginnt kurz nach dem Krieg mit Helene Junggeburt, Tochter der Brauereidynastie Schopf. Diese hatte den eisernen Heinrich geheiratet und ihm eine Tochter geboren. Diese verunglückte in jungen Jahren, über diesen Schicksalsschlag kam Helene nie hinweg.
Ihr zweites Kind, Alex, bekam dies viele Jahre nur allzu deutlich zu spüren. Seine Geschichte war im ganzen Dorf bekannt und so wunderte sich auch niemand, dass Alex mit zunehmendem Alter begann, sich so richtig auszutoben, was gerade den Familien mit Töchtern im Dorf ein Dorn im Auge war.
Einzig sein bester Freund Lothar, zuverlässig und vertrauenswürdig, hielt Alex Leben im Rahmen. Er fuhr ihn nach Discobesuchen nach Hause, nahm ihm Autoschlüssel ab, sobald dieser sich wieder volllaufen ließ und tröstete die schnell durchgereichten Mädels, die nach einem Schäferstündchen abserviert wurden.

Mit Silvie, einer Bekannten seit Jugendtagen und mit einer ganz eigenen Familientragödie aufgewachsen, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Sie glaubt in Alex eine große Liebe gefunden zu haben, wird aber wie so viele andere bitter enttäuscht und lässt sich nach einiger Zeit von Lothar mehr als trösten.
Dieser ist bereits seit langer Zeit in Silvie verliebt, nimmt sie zur Frau und die beiden führen ein glückliches Familienleben und bekommen Nachwuchs.
Auch Alex findet in der tüchtigen Heike eine Lebensgefährtin, die schwanger von ihm wird. Durch sie wird er ein engagierter Partner, er hilft in ihrem Büdchen aus, führt den Haushalt und nach Geburt ihrer Tochter Saskia, kümmert er sich rührend um sie.

Bis zu jener schrecklichen Nacht.

Nach einem Streit mit Heike, lässt Alex sich von Lothar überreden noch in der Linde, der Dorfkneipe, etwas zusammen zu essen und zu trinken. Bei Alex bleibt es nicht bei einem Bier und Lothar nimmt ihm wie gewohnt den Autoschlüssel ab.
Janice Heckler, die Frau mit dem fragwürdigsten Ruf des Dorfes, biedert sich dem mittlerweile betrunkenen Alex an.
Doch dieser will nur noch nach Hause, bzw. in dem Haus seiner Eltern zum Ausnüchtern übernachten und macht sich auf dem Weg. Kurze Zeit später folgt ihm Lothar.

Am nächsten Morgen wird Janice Heckler tot aufgefunden. Entblößt wurde sie in einem Bach ertränkt.
Die Ermittlungen fördern lediglich Indizienbeweise zu Tage, aber nach einer Aussage von Heike, wird Alex für schuldig an diesem Verbrechen befunden und zu neun Jahren Haft verurteilt. Er selbst kann sich an nichts in dieser Nacht erinnern.

Sechs Jahre später wird Alex aus der Haft entlassen und richtet sich in der Villa seiner verstorbenen Eltern wieder ein, zum Unmut der Dorfbewohner.
Ob er auf Rache oder Aufklärung aus ist? Wer ist noch Freund, wer Feind? Oder versuchen alle Familien des Dorfes doch nur ihre eigenen düsteren Geschichten unter dem Teppich zu verstecken und sich aus allem raus zu halten? Wiederholt sich die Geschichte der Kinder, die so viel ertragen mussten, bei ihren eigenen?

Finden Sie es heraus und beurteilen Sie selbst, wer in dieser Geschichte überhaupt schuldig bzw. schuldlos ist…