Rezension

Die Suche nach Liebe und Freiheit in Bildern voller Poesie

Die Grasharfe -

Die Grasharfe
von Truman Capote

Bewertet mit 5 Sternen

sweet home Alabama

Der Roman spielt irgendwo in einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA im Herbst zwischen 1930 und 1950. Der junge Collin, dessen Eltern tot sind, lebt dort bei seinen Tanten Verena und Dolly zusammen mit der dunkelhäutigen Catherine, die vor Jahren als Dienerin zur Familie der Schwestern kam. Zwischen den Schwestern kommt es zum Zerwürfnis, was dazu führt, daß Dolly, Catherine und Collin in ein Baumhaus im Wald flüchten und damit die kleinbürgerlichen Bewohner der Stadt gegen sich aufbringen. Zu den Geflüchteten gesellen sich der junge Riley, ein pensionierter Richter und schließlich die außerhalb aller Konventionen lebende Ida mit ihren 15 Kindern. Es kommt zur Konfrontation zwischen den Baumbewohnern und den Kleinbürgern , zum Kampf und schließlich zu einem versöhnlichen Ende. Die Hauptfiguren haben sich gewandelt...

In diesem Roman geht es um Vertrauen, Liebe und um den Mut sich zu emanzipieren und so ein Leben zu leben, wie es einem entspricht, auch gegen vermeintlich gesellschaftliche Zwänge. Capotes Sprache ist dabei so voller Poesie, dass mir richtig warm ums Herz wurde. Hierzu beigetragen haben auch die malerischen Naturbeschreibungen. Ich war mittendrin in der herbstlichen Südstaatenatmosphäre und mittendrin zwischen den teils warmherzig, teils skurril und teils, wenn auch nicht stets liebenswert, dafür aber nachvollziehbar in ihrem Handeln beschriebenen Charakteren.

Für mich großartige Weltliteratur, 5 Sterne.

Kommentare

Arbutus kommentierte am 25. April 2022 um 13:47

Bin da ganz bei Dir. Schöne Rezi!