Rezension

Die Wartburgstadt im Wandel der Zeiten

Eisenach - gestern und heute -

Eisenach - gestern und heute
von Christopher Launert

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Jedes Stadtbild ist ein Mosaik aus den vielen Ereignissen und Heraus­forder­ungen, mit denen eine Stadt im Laufe der Zeit kon­fron­tiert wurde. Und so blickt auch Eisen­ach, die Stadt am Fuße der sagen­um­wobenen Wart­burg, auf eine bewegte Geschichte zurück. Ob rasan­tes Bevöl­ker­ungs­wachs­tum, die Schä­den durch die Bom­bar­dier­ungen 1944 oder die schlechte Bau­subs­tanz zu DDR-Zei­ten: Das Stadt­bild war einem per­manen­ten Wandel aus­ge­setzt. Der Bild­band macht diese Ver­änder­ungen durch die Gegen­über­stellung his­tori­scher Motive und ihrer aktu­ellen Ansich­ten deut­lich. Die an die 45 Foto­paare zei­gen Ihnen z. B., dass histo­rische Gebäude einer neuen Nut­zung zuge­führt wur­den oder ganze Gebäude­kom­plexe aus Bau­rui­nen ent­stan­den. Las­sen Sie sich über­raschen!

 

Rezension:

Historische Ansichten wecken immer mein Interesse. Das gilt um so mehr, je bes­ser ich die betref­fende Loca­tion kenne. Und das trifft natür­lich in beson­derem Maße für meine Heimat­stadt Eisen­ach zu. Da ist jedes neu erschei­nende der­artige Buch natür­lich ein Must-have. Nicht nur der in Bild­paaren auf­ge­zeigte Früher-Heute-Ver­gleich stellt dabei eine Beson­der­heit des vor­liegen­den Buches dar, son­dern auch der zeit­liche Fokus. Wäh­rend sich die meis­ten ver­gleich­baren Ver­öffent­lichungen auf das 19. und begin­nende 20. Jahr­hun­dert kon­zen­trieren, stammt ein erheb­licher Anteil der hier gezeig­ten histo­ri­schen Abbil­dungen aus der 2. Hälfte des 20. Jahr­hun­derts. Zum Ver­gleich dient jeweils eine ver­gleich­bare aktu­elle Ansicht.

Leider haben sich in den Bildtexten ein paar offensichtliche Fehler ein­ge­schlichen, die sich bei einer etwas inten­si­veren Über­prü­fung leicht hätten ver­mei­den las­sen. So findet sich im Text zu einem Bild der Pre­diger­kirche bei­spiels­weise der Satz: „Das Gebäude rechts neben der Pre­diger­kirche, das auf dem Foto von 1953 abge­bil­det ist, wurde 1952 abge­rissen.“ Ob der Foto­graf da eine Zeit­reise­kap­sel benutzt hat? Beim The­ater­platz heißt es dann: „Der The­ater­platz ent­stand paral­lel zur Grün­dung des The­aters 1879 und aus diesem Jahr stammt auch dieses Foto.“ Nur par­ken auf eben­die­sem Foto mehrere PKW des Typs Tra­bant vor dem The­ater, und auch der Brun­nen beweist, dass das Bild aus DDR-Zei­ten stammt. So etwas stört den Gesamt­ein­druck doch, da immer der Zwei­fel bleibt, ob es even­tuell noch wei­tere, weni­ger auf­fällige Feh­ler gibt, die man aus eige­nem Un­wissen gar nicht erkennt.

Trotz dieser Schwächen sind die Bildvergleiche interessant, und auch die Texte ent­hal­ten einige noch nicht gekannte Infor­mationen. Für heimat­geschicht­lich Interes­sierte ist dieser Bild­band sicher keine Fehl­inves­tition.

 

Fazit:

Interessante Bildvergleiche des historischen und aktuellen Zu­stands Eisen­achs. Die Begleit­texte hät­ten aber etwas mehr Sorg­falt ver­dient.

 

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