Rezension

die zwei Seiten von Neu-Babel

Remedium - Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser, Thomas Karg

Remedium
von Thomas Lohwasser Vanessa Kaiser Thomas Karg

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

2306.
Neu-Babel, die legendäre Stadt des Reichtums: Alte Hochtechnologie und skrupelloser Handel bescheren den Stadtbewohnern, die sich in luftiger Höhe gegen den Rest der Menschen abschotten, Unabhängigkeit und Reichtum.
Aber selbst hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Und nicht jeder, der es sich wünscht, darf am großen Wohlstand teilhaben.
So ergeht es auch Nele. In der Hoffnung auf ein besseres Leben zieht sie mit ihrem Gefährten Gazael nach Neu-Babel, wo sich der Traum vom Glück in einen Albtraum verwandelt. Als sie auch noch an »Verfall« erkrankt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Doch sie nimmt den Kampf auf und begibt sich auf die schier aussichtslose Suche nach einem Heilmittel.
Für den ultrareichen Lukures ist das Leben ein einziger Rausch aus Drogen, Dirnen und anderen Belustigungen. Er genießt sein Leben in vollen Zügen – bis die Reize plötzlich fad schmecken und die Welt an Farbe verliert. Mit allen Mitteln versucht er, der wachsenden Leere zu entkommen, aber erst ein dunkler Kult bringt ihn seinem Heilmittel schließlich einen Schritt näher.
»Remedium« ist der packende zweite Teil der Reihe »Die Erben Abaddons«, in der sich Postapokalypse, Science-Fiction und Adventure zu einer neuen, faszinierenden Wirklichkeit vereinen.

Cover:

Das Cover finde ich sehr beeindruckend. Es zeigt eine fantastische Welt mit unglaublichen Gebäuden und einer ganz eigenen Struktur. Das Cover macht durch diese einzigartige Welt auf sich aufmerksam und so wird das Interesse geweckt. Auch die Farbwahl ist sehr gut gelungen. Die Schriften sind sehr gut angepasst und optisch passt es auch sehr gut zum Cover des ersten Bandes.

Meinung:

Dies ist bereits der zweite Band der Erben Abaddons. Beide können jedoch sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden. Sie spielen zwar beide in der Welt Abaddons, aber es sind zwei ganz unterschiedliche Geschichten, die nicht aufeinander aufbauen.

Bei diesen Büchern handelt es sich um eine Autorengemeinschaft von drei Autoren, die alle drei ihre Ideen in den Geschichten einbringen und verwirklichen. Sie schaffen damit eine ganz einzigartige und fantastische Welt, die sehr bildlich und detailliert beschrieben wird, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann.

Man befindet sich in Neu-Babel und lernt zu Beginn Nele und Gazael kennen, so wie die Umstände zu der zeit in der sie leben.

Neu-Babel besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Plattformen. Es gibt einmal Lumpenbabel, welches von Hungersnöten, Armut und dem täglichen Kampf ums Überleben gezeichnet ist und dann gibt es noch Prachtbabel, welches durch Schönheit und Reichtum förmlich glänzt. Auch hier ist die Schere zwischen Reichtum und Armut sehr groß und die reichen, versuchen durch auspressen der Armen, immer reicher zu werden, während die Armen schier verzweifeln und sich selbst überlassen werden, obwohl es eigentlich genug für alle geben würde. An dieser Stelle kann man sehr gut die Parallelen auch zu unserer heutigen Welt ziehen. Denn diese Geschichte zweigt, dass sich auch in all den Jahren und Jahrhunderten nichts geändert hat. Es zeigt der Gesellschaft einen Spiegel, denn so erkennt man, dass in dieser fantastischen Geschichte auch sehr viel Wahrheit liegt und ein Fünkchen Realität, den man von der heutigen Zeit in diese Geschichte spiegeln kann.

Zu viel vom eigentlichen Inhalt und von den Geschehnissen und Charakteren will ich gar nicht verraten, da ich sonst zu viel vorwegnehmen würde.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und schaffen es, den Leser an der ein oder anderen Stelle auch sehr zu verblüffen. Die Charaktere sind gut durchdacht und werden sehr gut beschrieben. Vor allem Nele hat mit sehr gut gefallen und ich konnte ihr und ihren Erlebnissen sehr gut folgen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihr ihre Reise und Erlebnisse miterleben und mitfiebern. Auch dem weniger sympathischen Lukures schaut man mehrfach über die Schulter und bekommt Einblicke in sein leben und seine Beweggründe und auch diese konnte ich sehr gut nachvollziehen, da diese sehr gut beschrieben wurden. 

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. So lässt sich das Buch sehr gut lesen und man wird förmlich daran gefesselt, so dass man gar nicht mehr aufhören möchte. Die Schreibweise ist sehr bildlich und detailliert, so dass man einen guten Einblick bekommt und sich alles sehr gut vorstellen und nachvollziehen kann. 

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und lassen sich dadurch auch sehr gut lesen. Auch die Überschriften, der Kapitel sind sehr passend und zu Beginn des Kapitels, der Ort und die Zeit, helfen sehr gut zur Orientierung. Auch die Gestaltung der Seiten mit dem Totenkopfmotiv und die Verzierung bzw. Schwärzung der Ränder finde ich eine sehr gute Idee und hat mir sehr gut gefallen. Es bringt die Stimmung sehr gut rüber und passt sehr gut zu dieser Reihe.

Sehr gut hat mir auch die Karte ganz zu Beginn des Buches gefallen, hier bekommt man eine gute Übersicht und diese dient sehr gut der Veranschaulichung.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Eine tolle weitere Geschichte aus Abaddon und nun bin ich sehr auf weitere Bände aus Abaddon gespannt.

Fazit:

Eine spannende, sehr bildliche beschriebene Geschichte, die die Missverhältnisse in Neu-Babel aufgreift und man so Geschichte und Realität in Kontext miteinander setzen kann, sowie aus der Geschichte einiges mitnimmt.