Rezension

Dieses Buch ändert alles.

Sohn der Hamas -

Sohn der Hamas
von Mosab Hassan Yousef

Bewertet mit 5 Sternen

"Religion ohne Jesus ist bloß Selbstgerechtigkeit."

Mosab Hassan Yousef ist der Sohn von Scheich Hassan Yousef, einem der Gründungsmitglieder der Hamas. In seinem Buch „Sohn der Hamas“ zeigt er die Abwärtsspirale aus Hass, Gewalt, Stolz, Egoismus und Rache auf, der sich aus der radikalen Ideologie der Hamas ergibt. In seinem geschichtlichen Exkurs zu Beginn des Buches betont Yousef, dass es zum Verständnis wichtig ist, beide Seiten des Islam zu kennen: „die Seite des Islam, die Liebe und Barmherzigkeit verkörpert und für die Armen, die Witwen und Waisen sorgt.“ Und die andere Seite, „die alle Muslime zum Dschihad aufruft. Zum Kampf gegen die ganze Welt. Zum Kampf für ein globales Kalifat, [...] Es ist wichtig, dass Sie diese beiden Seiten verstehen und beim Lesen immer wieder daran denken.“

Das islamische Leben beschreibt er als Leiter:

"Gebet und die Verehrung Allahs bilden die unterste Sprosse. Die höheren Stufen sind Hilfeleistungen für die Armen und Bedürftigen, das Gründen von Schulen und Unterstützung für wohltätige Werke. Die oberste Sprosse ist der Dschihad. Die Leiter ist hoch. Nur wenige schauen nach oben und sehen, was an der Spitze ist. Und der Aufstieg erfolgt meistens schrittweise, beinahe unmerklich - wie bei einer Katze, die einer Schwalbe nachstellt. [...] An dem Tag, als mein Vater den Fuß auf die unterste Leitersprosse setzte, hätte er sich nie träumen lassen, wie weit er sich am Ende von seinen ursprünglichen Idealen entfernen würde."

Damit ist eigentlich alles gesagt, darüber, warum die verzweifelten Versuche Israels über all die Jahre, die Gewalt im Gazastreifen und im Westjordanland einzudämmen, so wenig fruchteten. Obwohl der Shin Beth (israelischer Geheimdienst) durch die Hilfe eines wertvollen Informanten eine Menge schrecklicher Selbstmordanschläge verhindern konnte. Der Name des Informanten: Mosab Hassan Yousef. 

Yousef nahm selbst in seiner Jugend die beste Entwicklung hinzu einem radikalen Hamas-Anhänger. Bis ihm jemand ein Neues Testament schenkte. Da die tolerante Ausrichtung des Islam grundsätzlich nichts gegen Jesus hat und der ursprünglich weltoffene Vater in seiner Bibliothek auch eine Bibel führte, begann der junge Mann interessiert zu lesen. Was er las, veränderte sin Weltbild. 

"Alles, was Jesus auf den Seiten dieses Buches sagte, leuchtete mir vollkommen ein."

Durch sein Insiderwissen kann Yousef in vielen Fällen die Eskalation der Gewalt verhindern und uns zudem ein intensives Bild der Geschichte der Hamas in den Palästinensergebieten vermitteln, das man so noch nicht gelesen hat, das ganz nah dran ist. Und desillusioniert. Dieses Buch ändert vieles. Vielleicht sogar alles. Das ist keine Truppe, mit der man irgendetwas verhandeln könnte. Und, nein, eine Lösung zeigt das Buch auch nicht auf. Außer, ja, der Lösung, die der Autor für sich selbst gefunden hat: Jesus Christus. Das ist das Wunder in dieser aussichtslosen Erzählung von Hass, Gewalt und Gegengewalt: 

"Jahrelang hatte ich darum gerungen, zu wissen, wer mein Feind war, und ich hatte nach Feinden außerhalb des Islam und außerhalb Palästinas gesucht. Doch plötzlich wurde mir klar, dass die Israelis nicht meine Feinde waren. Es waren auch weder mein Onkel Ibrahim noch der junge Soldat, der mich mit dem Kolben seiner M16 geschlagen hatte [...]. Ich sah auf einmal, dass weder Nationalität, Religion noch die Hautfarbe definierten, wer mein Feind war. Ich begriff, dass wir alle die gleichen Feinde haben: Gier, Stolz und all die schlechten Gedanken und die Finsternis des Teufels in uns. 

Das hieß, dass ich jeden lieben konnte. Der einzige wahre Feind war der Feind in mir."

Für mich ist dieses Buch ein Weckruf an alle Christen, unseren Geschwistern, den Juden und Palästinensern, in dieser Situation mit dem einzigen zu helfen, was uns noch zur Verfügung steht: mit tief ernstem, christlichen Gebet.