Rezension

DIGGER Hamburg

Digger Hamburg - Stephan Boden

Digger Hamburg
von Stephan Boden

Bewertet mit 5 Sternen

Auch wenn ich eigentlich nicht der Typ für solche Bücher, leicht biographischer oder berichtender Art,  bin, hatte mich »DIGGER Hamburg« schon mit den ersten paar Seiten, die ich in der Leseprobe zum Buch gelesen hatte, überzeugt. Ich finde die Erklärungen des Autors einfach in so vielen Fällen so richtig und kann ihn einfach nur so gut verstehen. Immer muss alles technischer, größer und teurer werden, zumal man einfach so viel wie möglich in kürzester Zeit erreichen muss. Und dabei sind viele damit nicht einmal glücklich, weil der Mensch bleibt doch bei der ganzen Hetzerei auf der Strecke und vor allen Dingen, wie schnell man sich dann beginnt über Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen, denn ehrlich, wenn ich segle, wie wichtig ist dann die kaputte Waschmaschine an Bord, da sollte man doch eher einfach glücklich sein, dass der Rest gut funktioniert. Zumal, gewisse Dinge, die man früher eher als Outdoor bezeichnet hätte, kommen dem heute nicht mehr wirklich nah, wollen doch alle selbst bei solchen Sportarten, am Ende leben, als wären sie in ihren eigenen Vier-Wänden.

Alle diese Erkenntnisse, die Stephan Boden hatte, bevor er aktiv mit dem Downsizing angefangen hat, fand ich so gut beschrieben, so bildhaft und ja, für mich auch einfach so einleuchtend, dass ich das Buch einfach lesen musste und es macht einfach so viel Spaß. Auch wenn ich lange nicht mehr gesegelt bin und nicht halb so viel Erfahrungen dabei habe, wie der Autor, hatte ich keine großen Probleme ihn und die Fachsprache zu verstehen, denn viel verfällt er auch nicht in diese und der Reisebericht, über die einzelnen Etappen, wie sie auf ihn und seine Begleitungen wirkten und wie sich am Ende, einfach durch die Gegebenheiten, manche Dinge einfach irgendwie fügten, ist toll zu lesen. Wohl auch, weil ich es so schön fand, dass man daran sehen kann, wie glücklich man auch sein kann, wenn man nicht durchs Leben hetzt, mal keinen Plan hat, sondern sich einfach treiben lässt, so wie es einfach am besten passt. Und allein der Weg zu dieser Erkenntnis ist toll erzählt und macht irre Spaß beim lesen. Und, wie gesagt, ich kann so vieles einfach nachempfinden.

Und einfach nur klasse sind die begleitenden Bilder im Buch. Wen ich dabei ganz besonders in Herz geschlossen habe, ist Bordhund Polly. Die kleine Hundedame ist einfach so irre niedlich und es gibt so viele tolle Bilder mit ihr und dem Boot. Wobei, auch die weiter der Bilder von DIGGER einfach toll sind, mit dem Schiff auf dem Meer oder ähnlichem. Ganz besonders auch die, wo man manchmal die Größenverhältnisse des Bootes auch wirklich klar und deutlich erkennt. Manchmal habe ich mich zwar erst gefragt, woher sie bloß diese Bilder hatten, aber meistens kam kurz nach der Frage die Erkenntnis durch den Text.

Ein klasse Reisebericht, der einem ehrlich noch so einiges vor Augen führen kann, der toll aufbereitet ist, mit super Bildern punkten kann und auch einfach von seinem Stil her genau so geschrieben ist, dass er mir einfach super gefällt. Ich kann den Roman wirklich nur jedem empfehlen, dem die Welt heutzutage auch ein bisschen zu hektisch erscheint, der gern segelt oder auch einfach nur gern Reiseberichte mit tollen Fotos liest.