Rezension

Digital ist schön und gut – aber manchmal ist weniger mehr.

Meine digitale Familie -

Meine digitale Familie
von Amélie Javaux

Bewertet mit 5 Sternen

Krümel der Hund lebt ein glückliches Leben mit seiner Familie, bis die Kinder Clemens, Ben und Annie von ihrer Oma Smartphones und Tablets geschenkt bekommen. Auf einmal hat keiner mehr Zeit, alle sind mit der Technik beschäftigt. Krümel will nur eins: seine alte Familie zurück!

Dieses wunderschöne Bilderbuch ist aktueller denn je – denn wir alle leben inzwischen in einer ziemlich digitalen Welt. Hier wird vom Dackel Krümel darauf aufmerksam gemacht, wie seine (Menschen)familie auf einmal aufgrund neuer technischer Geräte wie in einer digitalen Blase lebt – und ihn regelrecht vergisst.  

Die Bilder im Buch sind wirklich schön und absolut passend. Kindgerechte Zeichnungen, die aber auch mir als erwachsener Person richtig gut gefallen. Sie passen hervorragend zu den jeweiligen Szenen im Buch.  

Die Texte sind überschaubar und gut zu verstehen, dennoch drücken sie aus, was hier los ist, was Krümel fühlt und erlebt. Geeignet ist dieses Buch für Kinder ab vier Jahren, bei dieser Zielgruppe kommt es meiner Einschätzung nach auch gut – und verständlich – an.  

Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich hier die gesamte Familie digital beschäftigt. Ankreiden tut dies ja der Dackel Krümel, denn auch die Eltern sind sehr damit abgelenkt. Insofern kommt der moralische Zeigefinger auch nicht von Erwachsenen. Das finde ich besonders gut am Buch – denn auch wir Erwachsenen sind ja oftmals digital beschäftigt, obwohl wir es vielleicht gerade gar nicht sein sollten/gerne vermeiden würden.  

Mir gefällt sehr gut, wie diese doch schwierige Thematik hier definitiv kindgerecht umgesetzt wurde. Ein Buch, das ermuntert, dass man die Zeit besser nutzen kann, welches die Nutzung digitaler Medien aber auch nicht absolut schlecht macht. 

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen. Und natürlich eine absolute Empfehlung.