Rezension

Drei Frauen, ein Verbrechen und jede Menge Verwicklungen

Hollywood Ladies · Eine geht noch -

Hollywood Ladies · Eine geht noch
von Lena Troll

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Mindringen hat sich ins Zeug gelegt, zum diesjährigen Sommerfest wurde ein historischer Markt eingeladen." (Buchauszug)
Florentine, Autorin von Liebesromanen, ist nach ihrer Trennung von Schweden wieder ins schwäbische Mindringen gezogen. Nun hat sie eine Schreibblockade, sollte jedoch dringend Geld für die Miete haben. Mutter Sylvia liebt ihren Schrebergarten und die Hollywoodschaukel, auf der sie gerne spannende Krimis liest. Kein Wunder, dass sie Florentine unbedingt beim Schreiben eines Krimis helfen will. Die Dritte im Bunde ist Pia, Florentines Freundin. Die Polizistin und Mutter von drei Kindern träumt von einer Beförderung und einem ruhigen Urlaub. Im Moment jedoch schafft sie es nicht mal Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Doch dann müssen die drei unbedingt ein ungeklärtes Verbrechen in der nachbarlichen Waschküche aufklären, das Florentine durch Zufall entdeckt hat. Das dies gar nicht so einfach ist und die drei sich mit ihren Ermittlungen in weitere Probleme verstricken, ahnen sie erst später.

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Cover und Titel sind eher etwas einfach gehalten, wobei mir das bunte Cover gut gefällt. Der Titel dagegen hat recht wenig mit dem Inhalt zu tun, weshalb ich nicht nachvollziehen kann, warum dieser gewählt wurde. Den mit Hollywood haben die drei Frauen nichts zu tun und selbst die Hollywoodschaukel hat keine besondere Bedeutung im Buch. So richtig ahnte ich noch nicht, was mich erwartet bei dieser Mischung aus Komödie, Familiengeschichte und Krimi. Wobei der Kriminalfall eher nebensächlich ist und es doch mehr um drei Frauen selbst geht. Die spritzige Familiengeschichte um Mutter Sylvia, Tochter Florentine und Freundin Pia ist unterhaltsam, humorvoll und abwechslungsreich. Schade ist nur, dass mir zu wenig regionaler Bezug in dieser Geschichte enthalten ist und es somit überall spielen kann. Den eigentlich gefällt mir die Idee der schwäbischen Kleinstadt, wo jeder jeden kennt. Hier hätte ich doch zumindest beim einen oder anderen Charakter ein wenig Dialekt erwartet. Gut gefällt mir dagegen, dass alle drei Frauen den Kriminalfall um Frau Habermann lösen wollen. Vorneweg natürlich Pia, den sie möchte ja unbedingt Polizeichefin werden. Der Fall wird immer undurchsichtiger, da Frau Habermann mit den meisten Anwohnern in Konflikt ist. Die Alltagssorgen der drei Frauen macht diese Geschichte dann vollends rund. Dabei kommt es zu jeder Menge Komplikationen, Missverständnisse und Ungereimtheiten. Gut durchdacht sind außerdem die Charaktere. Die spritzige, lesebegeisterte Hobbygärtnerin Sylvia, die trotz ihres Alters noch immer jung geblieben ist. Florentine ist manchmal etwas zu gutgläubig, vielleicht sogar ein wenig naiv, was ihr nun weitere Sorgen beschert. Die toughe Pia dagegen ist sich für nichts zu schade, Freundschaft, Ehrlichkeit, Vertrauen und ihre Familie sind dabei das wichtigste. Schade nur das ein Cliffhanger den ersten Band beendet, nun bin ich gespannt, wie es weitergeht. Gerne würde ich noch mehr von den drei Frauen erfahren und gebe deshalb 4 1/2 von 5 Sterne.