Rezension

Dresden-Krimi

Desperados im Land des Lächelns - Stefan B. Meyer

Desperados im Land des Lächelns
von Stefan B. Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Dresden, Februar 1990. Ein sowjetischer Soldat flüchtet vor seinem brutalen Vorgesetzten und verschwindet zunächst mitsamt MP in den Wirren der Nachwendezeit von der Bildfläche. Monate später stellt der Mord an einem ehemaligen Stasioffizier die Ermittler vor ein Rätsel. Unterdessen werden die politischen Posten der ehemaligen Machthaber neu vergeben, doch nicht jeder, der im Boot sitzt, hat auch eine weiße Weste. Dann passiert ein zweiter Mord. Gemeinsam mit einem alten Dresdner Kriminalisten versucht Torsten Mars, der als junger Staatsanwalt frisch aus Baden-Württemberg eingetroffen ist, das Verbrechen aufzuklären, welches sie hineinführt in das große Chaos aus Politik und persönlicher Vergangenheit, das sich nur langsam zu sortieren beginnt.

== Das Cover/ Der Buchtitel: ==

Das Cover zeigt das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze und gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden.
Die unbunten Farben, die vergilbt wirken und an eine alte Postkarte aus der Zeit vor der Wende erinnern, lassen den Leser neugierig werden: Ein Cover, welches ich in der Buchhandlung definitv in die Hände nehmen würde und den Buchrückentext studieren würde.
Lt. Angaben des Verlages wurde der Buchtitel ›Desperados‹  aus einem bestimmen Grund gewählt. Man hat zu der Zeit `90 bis `92 oft vom Wilden Osten gesprochen und oft wurde diese Zeit mit Desperados betitelt.

== Leseeindrücke: ==

Mit diesem Dresden-Krimi „Desperados-Land des Lächelns“ des Autors Stefan B. Meyer legt dieser einen Regionalkrimi der Extraklasse vor: Mysteriöse Mordfälle zur Zeit der Wende. Ein ehemaliger Stasioffizier Erhard Paulus wird ermordet.  Dann der nächste Mord an seiner Frau …. Der Fall stellt den Ermittler Peter Wallner vor einem Rätsel und bleibt erst einmal ruhen. Dann tritt Torsten Mars aus Baden-Württemberg auf den Plan, der in diesem Fall seinen Karriereaufstieg sieht. Gemeinsam mit seinem inzwischen pensionierten Kollegen Wallner versucht er dieses Verbrechen aufzuklären, bei denen mehr aus der Vergangenheit ans Tageslicht tritt, als gedacht….

Die Atmosphäre wird gut eingefangen, der Schreibstil liest sich angenehm. Nach wenigen Kapiteln war ich komplett in der Handlung drin und mit den Protagonisten gut vertraut. Während des Lesens fühlt ich mich fast als Zeitreisende in vergangene Zeiten rund um die Wende. Der Krimi löst sich gegen Ende hin geschickt und schlüssig auf. Neben der Rahmenhandlung der insgesamt drei Morde, erleben wir viel Dresdner Lokalkolorit, sowie Politisches aus der damaligen Zeit.

Die insgesamt 13 Kapitel  mit jeweils mehreren Unterkapiteln verteilen sich auf 332 Seiten und lasen sich fesselnd, authentisch und kurzweilig. Dank dieser Unterkapitel, sind die einzelnen Handlungsabschnitte nicht gar zu lang und lesen sich einfacher und flotter.
Unter den Hauptkapiteln wird das Wesentliche aus diesen in Kursivschrift zusammengefasst. So wird der Leser spannend auf die bevorstehenden Ereignisse vorbereitet, aber nicht zuviel wird vorweggenommen.

Die Schrift ist augenfreundlich groß und gut leserlich verfasst.
Insgesamt habe ich mich packend unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

©esposa1969